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Der Hintergrund zur
Kartenaufname der Rheinlande
durch Tranchot und von Müffling
im Spiegel einer Inschrift
(von Marie-Luise Carl)
zurück zum Inhaltsverzeichnis "Historische Karten"
Inhalt
1. Der Tranchot-Obelisk auf dem Lousberg bei Aachen – Vorwort *
2. „Denkmal Gallischem Übermuth einst geweiht..." *
2.1. Die „Quatre Départements réunis de la Rive gauche du Rhin" *
2.2. Das Dépot de la Guerre und die Ingenieurgeographen *
2.3. Jean Joseph Tranchot, seine Mitarbeiter und die Ausführung des
Auftrages *
2.3.1 Jean Joseph Tranchot *
2.3.2 Tranchot’s Mitarbeiter *
2.3.3 Der Auftrag und die Ausführung unter dem Aspekt der Wissenschaft und des Fortschritts *
3. „. . .mit dem Tyrannen zugleich gestürzt . . ." *
4. „ . . . wieder errichtet der Wissenschaft und deutschen Kraft . .
." *
4.1. Frühe Landesvermessungen in deutschen Ländern *
4.2. Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling *
4.2.1. Seine Vorbildung *
4.2.2. Müfflings Kenntnis-, Übernahme und Fortführung der Kartenaufnahme der Rheinlande *
5. „. . . am Tage der feyerlichen Huldigung der preußischen Rheinländer
den 15. May MDCCCXV" *
6. Bewertung der Inschrift *
7. Quellenverzeichnis *
8. Literaturverzeichnis *
9. Internet *
1.
Der Tranchot-Obelisk auf dem Lousberg bei Aachen
–
Vorwort
Denkmal
Gallischem
Übermuth
einst
geweiht
mit
dem
Tyrannen
zugleich
gestürzt
am
2. April
MDCCXIV
wieder
errichtet
der
Wissenschaft
und
deutschen
Kraft
am
Tage der feyer-
lichen
Huldigung
der
preußischen
Rheinländer
den
15. May
MDCCCXV [1]
Am 15. Mai 1815 wurde auf Veranlassung des preußischen
Generalmajors v. Müffling der sogenannte Tranchot-Obelisk auf dem Lousberg bei
Aachen wiedererrichtet. Entgegen Müfflings Absicht, die ursprüngliche
Inschrift auszuhauen, ordnete Generalgouverneur Sack an, dass nur die Lobrede
auf Napoleon zu entfernen sei und statt dessen oben zitierte Inschrift
anzubringen.
Die Steinpyramide steht symbolisch für das ganze Werk der
Kartenaufnahme der Rheinlande, begonnen im Auftrage des französischen
Kriegsministers an das Dépot de la Guerre unter Oberst Tranchot,
wiederaufgenommen und fortgeführt unter Generalmajor von Müffling.
Im Rahmen dieses Aufsatzes ist es nicht möglich, zu einer
angemessenen Beurteilung der Ausführung des Kartenwerkes in seinen technischen Einzelheiten
zu gelangen. Diese Aufgabe können nur Fachleute der Geodäsie und der
Topographie erfüllen und wurde bereits ausführlich vor allem in den Werken von
Rudolf Schmidt[2] und Heinrich Müller-Miny[3]
geleistet. Peter Effertz schildert in
seinem Aufsatz ausführlich in welchem „Spannungsfeld zwischen
wissenschaftlichen und politischen Interessen" Tranchot die Kartenaufnahme
der Rheinlande leitete.[4]
Hier soll im Spiegel der 1815 neu angebrachten Inschrift der
Blick noch einmal auf die Leistungen Tranchots und seiner Mitarbeiter gerichtet,
aber auch und vor allem die Fortführung und Vollendung des Werkes durch von
Müffling kritisch betrachtet werden. Dabei soll die Aussage der neuen Inschrift
auch in ihrer politischen Bedeutung überprüft werden.
2. „Denkmal
Gallischem Übermuth einst geweiht..."
Die ursprüngliche Inschrift der Ostseite des
Tranchot-Obelisken lautete:
„A Napoleon le Grand, premier Empereur des François et
Rois d’Italie"[5]
Um zu erschließen, wie dieser Teil der Inschrift zu werten
ist, muss man den politischen und wissenschaftlichen Kontext betrachten, in dem
das Projekt „Kartenaufnahme der Rheinlande" beauftragt und in Angriff
genommen worden war.
2.1. Die
„Quatre Départements réunis de la Rive gauche du Rhin"
Am 4. Pluviose VI (23. Januar 1798) wurden die vier
Départements: Roer, Rhein- und Mosel, Saar und Donnersberg mit den Hauptorten
Aachen, Koblenz, Trier und Mainz auf Veranlassung des französischen
Justizministers eingeteilt, „ohne daß das Land zu dieser Zeit bereits
staatsrechtlich zu Frankreich gehörte".[6] Diese Einteilung hatte bereits
erhebliche Schwierigkeiten bereitet, da es für diese Gebiete keine mit der
Cassini-Karte vergleichbare Kartengrundlage für die in die linksrheinischen
Gebiete versetzten französischen Beamten gab. Diese waren es gewohnt, die
Cassini-Karte „für ihre vielfältigen [!] Aufgaben zu benutzen".[7] Ebenso
wurde eine vergleichbare Karte dringend benötigt, um den am Rhein stationierten
Truppenoffizieren die Verteidigung der Rheingrenze zu ermöglichen, wie auch
Wege für die Herbeischaffung des Nachschubes aus dem Hinterland aufzuzeigen.[8]
Durch den Frieden von Lunéville wurde das westliche
Rheinufer französisches Staatsgebiet, und Napoleon ordnete am 23. Prairial IX
(12. Juni 1801) „die Errichtung eines ‘Bureau topographique de quatre
Départements réunis de la Rive gauche du Rhin[’] an, das eine vollständige
Kartenaufnahme dieses Gebietes ausführen sollte."[9] Kriegsminister Berthier
ernannte Jean Joseph Tranchot am 1. Thermidor an IX (20. Juli 1801) zum Direktor
der „Carte des 4 départements réunis, sur la même échelle que celle de
la grande Carte de France, dite de Cassini, dont la carte ci-dessus doit
être la prolongation"[10] Dies und ein früherer Auftrag Napoleons zur
Erstellung einer „très bonnes carte de tout le pays compris entre l’Adige,
le Pô et l’Adda" im Maßstab der Cassini-Karte (1:86.400) durch „une
commission d’Ingénieurs géographes", um „lever cette partie d’Italie
qui sera probablement le théâtre de nouvelles guerres.", macht nach
Effertz’ Meinung „deutlich, warum Napoleon topographische Büros errichten
ließ und welche Ergebnisse er erwartete."[11] Effertz schreibt aber auch: „Diese
Erwartung entsprach aber nicht, wie sich zeigen wird, den viel weiter gesteckten
Zielen des Dépot und seiner Ingenieurgeographen."[12] Darüber hinaus kann man
annehmen, dass die oben angesprochenen „vielfältigen" Aufgaben der
französischen Beamten, die mit der Verwaltung der neu gewonnenen
linksrheinischen Gebiete betraut waren, sicher nicht nur militärischer Art
waren. Dies dürfte dem Dépot de la Guerre und auch Tranchot und seinen
Mitarbeitern bewusst gewesen sein.
2.2. Das
Dépot de la Guerre und die Ingenieurgeographen
Seit dem dreißigjährigen Krieg war die Notwendigkeit guter
Kartenunterlagen für die Kriegführung und umfangreiche Truppenbewegungen immer
mehr in den Vordergrund gerückt und bereits die kriegerische Politik Ludwigs
XIV. hatte die Reunion westdeutscher Gebiete mit Frankreich zum Ziel.[13]
Schmidt behauptet, dass das Dépot de la Guerre 1688 als
Kartenarchiv gegründet wurde,[14] aber Effertz belegt, dass es zunächst als Archiv
für militärische Schriftstücke angelegt wurde.[15] Die Aufgabe des Kartenarchivs
erhielt das Dépot 1761 bei der Zusammenlegung mit dem „Dépot des cartes et
plans"; zur gleichen Zeit wurden die Ingenieurgeographen dem Dépot de la
Guerre als Personal zugeordnet.
Die Ingenieurgeographen waren zu dieser Zeit mit
umfangreichen Vermessungsarbeiten zumeist hinter den Truppen beauftragt, d.h.
sie erstellten genaue Karten von den bei Feldzügen durchzogenen Ländern und
allen Kriegsschauplätzen, auf denen französische Armeen gekämpft hatten.
Daneben gab es auch Offiziere der Genietruppen, die sich ebenfalls mit
topographischen Arbeiten befassten; sie nahmen vorwiegend Befestigungs- und
Verteidigungsanlagen auf.[16] Laut Effertz waren französische Ingenieurgeographen
in der Zeit des Siebenjährigen Krieges in Westfalen, [...] Wesel usw. mit der
Herstellung von Karten, Plänen und Landesbeschreibungen (reconnaissances
oder mémoires) beschäftigt.[17]
Mit der Zuordnung zum Dépot de la Guerre waren die
Ingenieurgeographen von den Generalstäben getrennt. Das Dépot war vermutlich
auch für die umfangreiche Ausbildung neuer Ingenieurgeographen zuständig. Es
entstand ein jahrelanges Tauziehen zwischen den Genietruppen und dem Dépot de
la Guerre um die Ingenieurgeographen und Zuständigkeiten. Letztendlich konnte
sich das Dépot als Dienstherr durchsetzen.
1793 übernahm General Calon die Leitung des Dépot. Er
erhöhte auf Grund dringender Nachfragen der Generalstäbe nach
Ingenieurgeographen den Personalstand des Dépot und berief qualifizierte
Zivilisten und Gelehrte in sein Corps. Auf Betreiben Calons erhielt das Dépot
außerdem die Aufgabe, die Arbeiten an der Cassini-Karte fortzuführen; des
weiteren wurden dem Dépot die Druckplatten der Ferraris-Karte ausgehändigt.[18]
General Calon war es auch, der bereits 1794 den Geodäten Delambre und Méchain
den Vorschlag einer Fortführung der Cassini- und Ferraris-Karten nach Osten,
also zum Rheinland hin unterbreitete. Er wollte aus dem Dépot de la Guerre das
„Dépot général de la guerre de terre et de mer et de la
géographie"[!] machen, wurde aber wegen der explodierenden Kosten seiner
Institution gestoppt.[19]
Am 9. Fructidor an IX (27. Aug. 1801) übernahm General
Andréossi die Leitung des Dépot de la Guerre,[20] also kurze Zeit, nachdem
Napoleon den Auftrag zur Kartenaufnahme der vier Rheindepartements gegeben
hatte. Er verkündete auf der Mitarbeiterkonferenz vom 19. Vendémiaire an X
(11. Okt. 1801): „Das Dépot könne nicht dabei stehenbleiben, Militärarchiv
oder Kartenablage zu sein. Vielmehr sei es seine Aufgabe, die Topographie
weiterzuentwickeln. Dabei sollten aus den bisherigen und den zukünftigen
Erfahrungen Prinzipien für die geodätischen Methoden, die Geländedarstellung,
die topographischen Signaturen, die Farbgebung der Kulturarten, die
anzuwendenden Maßstäbe usw. aufgestellt werden. Darüber hinaus müsse eine
Landesaufnahme von einer Landesstatistik begleitet werden, um die
wirtschaftlichen Möglichkeiten des Landes zu erkennen. Schließlich müsse man
eine Institutszeitschrift herausgeben, in der regelmäßig wissenschaftliche
Beiträge, neue Ergebnisse und Richtlinien veröffentlicht werden
könnten."[21]
2.3. Jean
Joseph Tranchot, seine Mitarbeiter und die Ausführung des Auftrages
2.3.1 Jean
Joseph Tranchot
Tranchot wurde am 2.1.1752 als Sohn eines Schreiners geboren.
Wo er seine geodätische Ausbildung erhalten hat, ist nach wie vor nicht belegt,
Schmidt wie Willems[22] halten Nancy für möglich, für wahrscheinlich aber die „Ecole
polytechnique" [Anmerkung: Diese wurde aber erst am 01.09.1795
gegründet[23]] und die „Ecole spéciale de Géodésie et de Topographie" in
Paris. 1774 arbeitete er als „trigonomètre du Roi" an der Triangulation
Korsikas; die Ergebnisse dieser Arbeit wurden 1795 von der französischen
Akademie der Wissenschaften angenommen. In der Folge gewann er bei Méchain
wichtige astronomische Fähigkeiten um die an ihn beauftragten trigonometrischen
und astronomischen Arbeiten zur Verbindung Korsikas mit Nord-Sardinien sowie mit
den Inseln und der Küste des Herzogtums Toskana vorzunehmen. 1791 erhielt er
für die geleistete Arbeit die besondere Anerkennung der Akademie der
Wissenschaften. Des weiteren arbeitete Tranchot u.a. unter Méchain am
südlichen Teil der Meridianbogenvermessung von Dünkirchen nach Barcelona mit
und erarbeitete sich bei Méchain das größte Vertrauen. 1794 wurde er
schließlich von Calon in den wissenschaftlichen Stab des Dépot de la Guerre
berufen. Er wurde bei den verschiedensten wichtigen Projekten eingesetzt. Als er
1801 den Auftrag für die Kartenaufnahme der vier Rheindepartements erhielt, war
er zuletzt Mitarbeiter des Innenministeriums gewesen und arbeitete bei der
Katasterverwaltung des Departement Seine.
2.3.2
Tranchot’s Mitarbeiter
Hier soll nicht auf jeden einzelnen Mitarbeiter eingegangen
werden, sondern auf die Organisationsstruktur von Tranchots Mitarbeiterstab und
die Anforderungen, die seine Mitarbeiter zu erfüllen hatten bzw. die
Fähigkeiten die sie mitbrachten. Die Arbeiten waren in 3 Teilbereiche=Sektionen
gegliedert: Die erste Sektion war für die Triangulationsarbeiten zuständig
unter der Leitung von Tranchot (Dreiecke 1. und 2. Ordnung). Ihm stand sein
Mitarbeiter und Vertrauter Pigeou zur Seite (Tranchot hatte bereits beim
Kataster mit ihm zusammengearbeitet).[24] Des Weiteren gab es zwei Sektionen
Topographie denen wiederum ein bis zwei Ingenieure für die trigonometrischen
Messungen und Berechnungen angehörten und eine recht stark schwankende Anzahl
von Ingenieurgeographen mit einer maximalen Zahl von 25 und einer minimalen Zahl
von 8.[25]
Bei Augoyat findet sich eine „Notice" aus dem Jahr
1810, die er Tranchot zuschreibt (was auf Grund der Schlussbemerkung über den
Autor der Notice sicher zulässig ist).[26] Hier gibt Tranchot genaue Auskunft über
die Organisation seines Projektes und die Art und Weise der Ausführung. Daran
schließen sich exakte Angaben zur Problembehandlung bei den Vermessungsarbeiten
an. Zuletzt kommt er auf die Detailaufnahmen zu sprechen und hebt hier seinen
Mitarbeiter Maissiat besonders hervor als den Mitarbeiter, der Beispielhaftes in
der Kartographie geleistet hat.[27]
Maissiat wurde 22-jährig im Jahr 1792 zum Leutnant des 5ten
Freiwilligenbataillons ernannt und hatte gemäß Augoyat während der diversen
Feldzüge durch seine kartographischen Arbeiten bereits Großes für die Truppen
geleistet. Aus Augoyat’s Berichten geht nicht hervor, welche Vorbildung
Maissiat mitbrachte. Maissiat gehörte bereits 1795, wahrscheinlich aber
schon eher, den Ingenieurgeographen an.[28] Auch im „Anhang" von Schmidt[29]
finden sich keine genaueren Angaben.[30] In diesem „Anhang" hat Schmidt die
relevanten Lebensdaten der Mitarbeiter Tranchots zusammengestellt. Hier stellt
man fest, dass nahezu alle eingesetzten Ingenieur-Geographen über eine profunde
geodätische und kartographische Ausbildung verfügten und zu einem großen Teil
nicht ursprünglich dem Militär entstammten.
2.3.3 Der
Auftrag und die Ausführung unter dem Aspekt der Wissenschaft und des
Fortschritts
Schmidt veröffentlicht in seinem Werk als „Anlage 2"[31]
den genauen Wortlaut des Auftrages an Tranchot vom 16 Fructidor an 9 de la Rép.que
f.aise. In den Artikeln 5 und 6 werden neben der kartographischen
Darstellung der Topographie auch die exakte Darstellung der Kulturarten und der
verwaltungsmäßigen Einteilung der aufzunehmenden Gebiete gefordert. Dies
ist gegenüber der Cassini-Karte ein Novum.
Artikel 10 empfiehlt dem Bürger Tranchot zwar ausdrücklich,
„de tirer parti, autant qu’il sera possible, des plans que se
trouveraient déjà levés isolément à l’échelle de six lignes pour cent
toises," aber: „cependant s’il judeoit nécessaire d’en
rejeter quelques parties pour la plus grande précision de l’operation qui lui
est confiée, il en ferait connaître les mitfs par écrit au général
Directeur qui prononcera définitivement."
Dies musste Tranchot als Verpflichtung ansehen, nur wirklich
gute bereits vorhandene Karten in sein Projekt mit aufzunehmen, zumal in Artikel
15 auch noch die Zuversicht ausgedrückt wird: „La manière distinguée
dont le C.en Tranchot a exécuté d’autres grands travaux son tun sûr garant
et de l’exactitude et de la Célérité qu’il mettra dans celuis-ci, ainsi
que de la police et du bon ordre qu’il aura soin de maintenir parmi ses
Subordonnés." Und so fanden auch nur wenige Karten, nämlich die, die
Maissiat zusammen mit seinen Kollegen Boclet und Charrier im Bereich des
Département Donnersberg angefertigt hatten, Aufnahme in das neue Kartenwerk.[32]
Tranchot gab am 10. Vendémiaire an X (02. Okt. 1801) selbst
vorläufige Instruktionen für seine Ingenieurgeographen heraus, wie die
Detaildarstellung von Gebäuden, Flüssen, Fernstraßen, Hauptwegen bis hin zu
Fußwegen und vielem mehr auszusehen habe, da hierfür bislang noch einheitliche
Richtlinien seitens des Dépot fehlten.[33] Die genaueste Darstellung bis hin zum
kleinsten Fußweg stellt gegenüber der Cassini-Karte eine weitere Verbesserung
dar.
Im Depot wurde zu dieser Zeit ein Ausschuss gebildet, der „für
alle Dienststellen (Ponts et Chaussées, Mines, Forêts, Cadastre, Génie,
Marine et Colonies) verbindliche Richtlinien über [die] Kartenherstellung
ausarbeiten sollte".[34] Das Ergebnis dieser Kommission wurde im Fructidor an
XI (Sept. 1803) im Mémorial, der Zeitschrift des Depot, veröffentlicht und
enthielt „genaue Vorschriften über den Gebrauch der geodätischen
Instrumente, die Anwendung von Maßstäben und Projektionen, von Höhenlinien,
Schraffen, Schummerung, Schrifttypen, Blattformaten, über die Form und
Anordnung der Legende bis hin zur Herstellung des richtigen
Mischungsverhältnisses der Farben (teintes conventionnelles).[35] Daraufhin
entwickelte Maissiat ein neues Gerät. Augoyat schreibt: „M. Maissiat
construisit alors un nouvel instrument qu'il appela grammomètre , et dont la
pro-prieté est de donner à la fois, d'une manière prompte et exacte, sans se
servir de compas , les hauteurs et les inclinaisons des lettres , adoptées dans
le tableau qu'on doit à MM. Jacotin , Chrestien et Bartholomé."[36] Man
machte sich also auch darüber in Tranchots Mitarbeiterstab große Gedanken, wie
man bessere und neue Geräte und Techniken für die Erstellung einer guten
Kartographie (weiter-)entwickeln konnte. Gerade in diesem Bereich trat Maissiat
immer wieder in eine Vorreiterrolle, auch wenn seine Vorschläge nicht immer
angenommen wurden. Der Eifer, die Wissenschaft der Kartographie voranzubringen
war so groß, dass man sich teilweise sogar über die Anweisungen des Dépot
hinwegsetzte. Maissiat hatte eine andere Methode der Reliefdarstellung
entwickelt als sie vom Dépot vorgegeben war. Diese Methode wurde dem Dépot im
Frühjahr 1809 durch einen Mustervorschlag vorgestellt, traf aber auf Ablehnung.
Doch der Mitarbeiter Tranchots, der den ablehnenden Bescheid weiterleiten
sollte, gab diesen erst kurz vor seiner Abreise zur Grande Armée im Jahr 1812
weiter.[37] Die Art und Weise der Reliefdarstellung wurde später ein
Hauptansatzpunkt für Müfflings Kritik am Kartenwerk, wie es unter Tranchots
Leitung entstand.
Am 22. Brumaire an X (13. Nov. 1801) stellte Tranchot dem
Dépot einen Entwurf für ein „Cahier topographique" vor, das in
Zusammenarbeit mit Pigeou entstanden war.[38] Daraus resultierte die später vom
Dépot gedruckte Fassung des „Cahier topograqhique", das nicht nur
Angaben zur Topographie (Atmosphäre, Gewässer, Gelände, Flächenmaße) und
zur Statistik (Bodenwerte, Industrie, Handel, Allgem. Bemerkungen), sondern auch
zur Geschichte (alter Zustand, aktueller Zustand; Militärisches;
Volkswirtschaft) abfragte.[39] Damit wurde Andréossis Idee einer begleitenden
statistischen Landesaufnahme zur Verifizierung der wirtschaftlichen
Möglichkeiten aufgegriffen. Diese Hefte wurden nur bei der Aufnahme der
rheinischen Departements geführt, eine Aufgabe, die Tranchot und seine
Mitarbeiter zunehmend überforderte. Rousseau, der Mitarbeiter Tranchots, der
bisher im Bereich dieser landesstatistischen Aufnahme die besten Ergebnisse
abgeliefert hatte, wurde am 18. Januar 1808 auf Vorschlag Muriels allein mit der
Führung dieser Statistiken beauftragt. Aber sehr bald musste Rousseau
feststellen, dass diese Arbeit, auf ihm allein lastend, seine Möglichkeiten
überstieg; außerdem zweifelte er am Sinn des Unternehmens.[40] Rousseau wurde auf
eigenes Verlangen von diesen Arbeiten am 29. Januar 1810 abgezogen. Damit war
das Projekt der Landesstatistik im Zusammenhang mit der Kartographischen
Landesaufnahme gescheitert.
In der „Instruction pour la levée du Plan Topographique
des 4 Départemens réunis" vom 16 Fructidor an 9 wurde im Artikel 7
zunächst der alte Maßstab 1:14.400 vorgegeben[41] aber „am 8. Pluviôse an X
(28. Jan. 1802) gab das Dépot de la Guerre die alten Maßstäbe auf und führte
als erste Institution für alle seine Aufnahmen die metrischen Maßstäbe
verbindlich ein."[42] Das entsprechende Gutachten wurde von Tranchot
mitverfasst. Und so wurde der Maßstab für die „topographie complette"
auf 1:10.000 festgesetzt.[43] Daraus ergaben sich in der Folge bedeutende
Schwierigkeiten. Als Napoleon im September 1804 das topographische Büro in
Aachen besuchte, war er entsetzt über den geringen Fortschritt, den die von ihm
geforderte Anschlusskarte an die Cassinikarte gemacht hatte. Er schrieb
wörtlich an seinen Kriegsminister Berthier: „Je ne sais pas pourquoi la
Guerre veut faire des cadastres . . ."[44]
So beschloss man, die noch
anzufertigenden Karten im Maßstab 1:20.000 anzulegen. Den Maßstab 1:50.000
lehnte Tranchot ab, „damit die Idee einer nützlichen Topographie nicht
gänzlich zugunsten einer „semi-topographie" geopfert
würde."[45] Doch auch so schritten die Neuaufnahmen nicht in der geforderten
Zeit voran. Drei Ingenieure Tranchots hatten im Winter 1807/08 Reduktionen auf
den Maßstab 1:50.000 angefertigt. Das Depot entschloss sich, um den Zeitdruck
von den eigentlichen Neuaufnahmen fernzuhalten, auf Basis dieser Karten und
unter Zuhilfenahme anderer Karten von den noch nicht aufgenommenen Gebieten eine
Karte im Maßstab 1:100.000 zu konstruieren. Diese Karte wurde Napoleon am Ende
des Jahres 1809 vorgelegt, erntete aber nur herbe Kritik wegen des Maßstabes. „J’ai
demandé une adjonction à la carte de Cassini et vous me proposez une dimension
d’un huitième plus petite. Le Dépôt de la Guerre est mal mené . . ."[46]
3. „. .
.mit dem Tyrannen zugleich gestürzt . . ."
Tatsächlich stürzte das Denkmal auf dem Lousberg am 2.
April 1814, also an jenem Tag, als in Paris der Senat die endgültige Absetzung
Napoleons beschloss. Allerdings hatte dieses Zusammentreffen der Ereignisse wohl
eher zufälligen Charakter.[47]
Die Arbeiten an der Kartenaufnahme der 4 Rheindepartements
standen seit 1810 immer stärker unter dem Einfluss von Improvisation.[48] Tranchot
wurden immer wieder Mitarbeiter entzogen. Auch Maissiat erhielt 1810 einen Ruf
als Lehrer für Topographie an die Ecole Impériale in Metz, lehnte aber ab.[49]
Viele ehemalige Mitarbeiter Tranchots verloren in den folgenden Kriegen und
Schlachten ihr Leben, Tranchot hatte im Juli 1812 einen Unfall, ein Topograph
erkrankte zur gleichen Zeit und Pigeous, der für die Triangulationen 2. Ordnung
zuständig war, starb. Seit 1813 riet Muriel, zu dieser Zeit der kommissarische
Leiter des Dépot, Tranchot, nach Möglichkeit Katasterpläne des
Saardepartements für eine Reduzierung und Einpassung in das fertiggestellte
Triangulationsnetz einzusammeln um so noch bestehende Lücken bei der
Neuaufnahme überbrücken zu können. Tatsächlich scheinen Katasterpläne
benutzt worden zu sein, um Tranchots nicht vollendete topographische Aufnahmen
zu ergänzen.
1814 erhielt Tranchot den Befehl, sein inzwischen in Trier
befindliches Büro aufzulösen und alles Material nach Paris zu verbringen. Dies
gelang mit Hindernissen. Die Aufnahmen waren zu drei Vierteln fertig geworden.
4. „ . .
. wieder errichtet der Wissenschaft und deutschen Kraft . . ."
Um die Aussage des in dieser Überschrift zitierten Teils der
Inschrift zu überprüfen und bewerten zu können, muss man zunächst auf den
Entwicklungsstand und die Organisation der Kartographie zu jener Zeit in den
deutschen Ländern schauen, auf die Person von Müffling und seinen Werdegang,
dann aber auch auf die Chronologie der Ereignisse, in der die Wiedererrichtung
des Tranchot-Obelisken stand.
4.1. Frühe
Landesvermessungen in deutschen Ländern
„In den deutschen Ländern ist die wissenschaftliche
Geodäsie und ihre großräumige Anwendung um diese Zeit [Ende des 18. Jh.] weit
weniger entwickelt." schreibt Torge[50] in seiner Würdigung Müfflings’
geodätischen Wirkens. Und weiter: „In Preußen kennzeichnete die
Geheimhaltungspolitik von Friedrich II., verbunden mit einem allgemeinen
Desinteresse, die Entwicklung von Landeskartenwerken." Schmidt bestätigt
dies und sagt: „ in Preußen [wurden] bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts
hinein Karten immer nur dort aufgenommen, wo ein augenblickliches Bedürfnis
vorlag. So entstanden meist zusammenhanglose Kartenwerke verschiedenen Umfangs,
Maßstabs und Blattschnittes mit abweichenden Zeichenschlüsseln und von
unterschiedlicher Qualität."[51] Und so wundert es nicht, dass der preußische
Offizier J. C. v. Textor um 1800 alles, was von Preußen an Karten vorhanden
war, als „Wische" bezeichnete und dass K.L. v. Lecoq 1803 bei der Analyse
der in Nordwestdeutschland vorhandenen Karten neben einigen wenigen brauchbaren
den Rest als „unter aller Kritik" abtat.[52]
Eine dem Dépot de la Guerre vergleichbare Organisation war
um die Jahrhundertwende in Preußen nicht vorhanden. 1772 übertrug Friedrich
II. dem 1665 gegründeten Generalquartiermeisterstab die topographische
Landesaufnahme, die Ausstattung mit geschultem, dauerhaft eingestelltem Personal
war allerdings dürftig.[53]
Durch Umorganisationen entstand 1808 das Kriegsdepartement.
Die Herstellung und Verwaltung militärischer Karten, Pläne und Memoiren wurde
der 2. Division des Allgemeinen Kriegsdepartements, einer Unterabteilung des
Kriegsdepartements übertragen. Diese 2. Division wurde ab 1810 „Generalstab"
genannt. 1814 wurde das Kriegsdepartement in das Kriegsministerium umgewandelt.[54]
1816 erreichte General von Grolman, dass der Generalstab „erstmals
eine eigene Einrichtung für die Durchführung der Landesvermessung"
erhielt.[55] In seiner „Feststellung der Eintheilung und der Arbeiten beim 2.
Departement des Kriegsministerii" vom 31. Januar 1816 und in einem
früheren Schreiben vom Oktober 1814 machte er sich detaillierte Gedanken zur
Organisation und Struktur seiner Institution, aber auch zur Ausbildung der
Mitarbeiter. Vorrangig waren immer die militärischen Belange und die Exaktheit
der Karten nach vorhandenen Möglichkeiten. Von Fortschritt und
Weiterentwicklung der Geodäsie und Kartographie oder gar wissenschaftlichen und
fortschrittlichen Ansprüchen wie sie im Depot de la Guerre bereits 20 Jahre
früher deutlich wurden, war keine Rede.[56] Wohl aber zog Grolman in Erwägung, „daß
es häufig Personen gibt, die eine große Neigung für astronomische,
trigonometrische und geographische Arbeiten haben, die sich aber durchaus für
kein anderes Geschäft in der Welt passen; solche Personen sind bei der
Landesvermessung sehr nützlich, man wird sie ausschließlich dazu verwenden,
ohne sie doch jemals zu wirklichen Generalstabsoffizieren rechnen noch
gebrauchen zu können; sie müssen bloß im topographischen Bureau des 2.
Departements angestellt werden."[57] Gängige Praxis wurde es, dass junge
Offiziere eine gewisse Zeit ihrer Ausbildung in den praktischen Arbeiten der
Landesaufnahme unterrichtet wurden.[58]
4.2.
Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling
4.2.1. Seine Vorbildung
In seinem Buch „Aus meinem Leben" schreibt v.
Müffling nach einigen einleitenden Worten über die Grundsätze des Memoires: „Friedrich
II. hatte auf meine Erziehung einen sehr ungünstigen Einfluß geübt."[59]
Müfflings Vater war Offizier und damit war auch sein Lebensweg als Offizier
vorbestimmt. Zwar wurde damals von Seiten des Kaisers der größte Wert auf die
„Geläufigkeit der französischen Sprache" gelegt. Die Form des
Sprachunterrichts kritisiert Müffling aber heftig, da sie jeder
grammatikalischen Grundlage entbehrte. Und weiter schreibt Müffling: „In
den Jahren, wo die ersten Studien beginnen sollten [er war zu dieser Zeit 13
Jahre], mußte ich nach der damaligen Sitte als Fahnenjunker (Portépée=Fähnrich) in die Armee treten, es war also kein Wunder, daß ich
bei meinem Offizierwerden sehr wenig gelernt hatte. Vom Jahre 1792 ab, bis 1802
trieb ich mich in den Revolutions=Kriegen am Rhein und ohne in eine Granison zu
kommen, auf den Demarkations=Linien herum. Die Erfahrung trat an die Stelle eine
ausbildenden Lehrmeisters für das militärische Wissen; ich hatte Sinn für
Mathematik, wurde daher von 1798 bis 1802 zum Aufnehmen und zur Legung des
Dreieck=Netzes für die Lecoq’sche Karte von Westphalen gebraucht und 1803
nach abgelegter Prüfung in den neu organisierten Generalstab gesetzt.
Von dieser Zeit ab begünstigten eine Menge
zusammentreffender Umstände meine Ausbildung für diesen Dienstzweig."
[60] Was Müffling hier verschweigt, wird im Juli 1855 in einem Beiheft zum
Militärwochenblatt öffentlich. Im Jahr 1796 wurde er zusammen mit einigen
Kameraden des Jacobinismus beschimpft, die größte Beleidigung, die Müffling
sich zur damaligen Zeit vorstellen konnte. Erst ein Jahr später wurden alle
Vorwürfe fallen gelassen. Auf Betreiben seines Vaters wurde Müffling nach
Osnabrück versetzt. Dort berief gerade Oberst Lecoq eine Zahl junger Offiziere,
um eine Karte von Westfalen zusammenzustellen „woran es bis dahin gänzlich
mangelte."[61] Was Müffling nun schreibt: „Ich gehörte zu dieser
Zahl und erschrak nicht wenig; zu einer wissenschaftlichen Beschäftigung
berufen zu werden der ich in keiner Art gewachsen war. Ich eilte nach Minden, um
dem Oberst v. Lecoq zu bekennen, daß ich dazu nicht befähigt sei.",
steht im krassen Gegensatz zu dem was Albrecht 1980 behauptet: „Vor diesem
Hintergrund [dass die erfolgreiche Mitwirkung an der Erstellung von Karten, die
für die taktische Kriegsführung geeignet waren, Garant für eine sichere
Karriere war] gesehen, ist es nur allzu verständlich, daß der Lieutnant v.
Müffling über eine Abstellung zu der Kartenaufnahme des Oberstlieutenants (ab
1798 Oberst) v. Lecoq sehr erfreut war."[62] Allerdings forderte dieser neue
Wirkungskreis Müfflings Intellekt und er arbeitete sich intensiv in die Aufgabe
ein. Er „rekognoscirte Wege, Flüsse, Gebirgszüge, [er] suchte
vortheilhafte Stellungen und entwarf die Märsche aus einer in die andere."[63]
Lecoq war zufrieden mit ihm und erteilte Müffling 1797 den Auftrag, das
Herzogtum Minden aufzunehmen „und zwar so schnell als möglich."
Immer standen die Aufträge im Zusammenhang mit Truppenbewegungen und dem
Erarbeiten von günstigen Stellungen. 1798 beauftragte Lecoq Müffling bereits
mit der Legung eines trigonometrischen Netzes; auch in diese Aufgabe musste er
sich erst einarbeiten. 1802 wurde Müffling auf Fürsprache Lecoq’s mit der
Messung des Erfurter Gebietes und des Eichsfeldes beauftragt und auch seine
Vorschlagung zum Quartiermeister-Lieutnant ging u.a. auf Lecoq’s Fürsprache
zurück. 1803 triangulierte er das Erfurter Gebiet und befehligte bereits zwei
Offiziere, die das Gebiet am Messtisch aufnahmen. Zu dieser Zeit begannen auch
die Thüringischen Gradmessungen durch Herrn v. Zach (Direktor der Seeberger
Sternwarte), welchem Müffling zugeteilt wurde. Müffling schreibt für diese
Zeit: „Diese Dienstgeschäfte ließen mir Muße genug, um mich den ernsten
Geschäften meines Berufes als Offizier des Generalstabes zu widmen."[64]
Was aus den hinterlassenen Papieren nicht hervorgeht, dafür aber aus „Aus
meinem Leben" ist, dass auch Oberst Scharnhorst und sein eifriges Studium
der Napoleonischen Art der Kriegsführung großen Eindruck auf Müffling
machten.
Nach dem Frieden von Lunéville endete zunächst Müfflings
militärische Karriere. Der Herzog von Weimar rief ihn zu sich und beauftragte
ihn mit der Leitung des Weimarer Straßenbaus. Auch hier erlangte von Müffling
Anerkennung, die auf sein mathematisches und taktisches Geschick
zurückzuführen ist. Auf Scharnhorsts Schreiben hin „daß der König
beabsichtige, baldmöglichst nach Berlin zurückzukommen, und daß [er] dorthin
kommen möge, wo [er] [seine] Anstellung im Generalstab offen fände."[65]
reagierte Müffling zurückhaltend. Offensichtlich wollte er die in Weimar
sichere private Karriere nicht einer unsicheren militärischen Karriere opfern.
Müffling schickte durch Scharnhorst ein Abschiedsgesuch an den König mit der
Bitte, es unter der Voraussetzung zu bewilligen, „daß [er] sofort wieder
einträte, wenn Se. Majestät die Waffen für Ihre Unabhängigkeit wieder
ergriffen."[66] Im Jahr 1813 wurde Müffling wieder in die preußische
Armee übernommen.
4.2.2. Müfflings
Kenntnis-, Übernahme und Fortführung der Kartenaufnahme der Rheinlande
Das ausführlichste Selbstzeugnis Müfflings zu seiner Rolle
bei der Kartenaufnahme der Rheinlande findet man in einem Artikel in Form eines
offenen Briefes an den damaligen Direktor der Sternwarte, Freiherrn von Lindenau.[67] Müffling schreibt: „Nachdem Deutschland im Jahr 1813 befreit
war, erschien die Möglichkeit der Ausführung unserer früheren
Messungs-Projecte der Jahre 1803-1805 und vorzüglich der Fortsetzung der D
D aus Thüringen bis an den Rhein. [...]
Der Rheinübergang und der Krieg von 1814 entrückte diese
Angelegenheit meinen Augen, indess gleich nach dem Frieden vom Jahr 1814 nahm
ich sie wieder auf, und zwar mit um so grösserem Interesse als der Posten, als
Chef des General Stabes der verbündeten Observtions-Armee, welche während des
Wiener Congresses am Rhein stand, mir Gelegenheit darbot durch Benutzung der
Thätigkeit und Geschicklichkeit vieler Officiere, für die Geographie dieser
Länder etwas gründliches einzuleiten.
Man hatte schon längst zu beklagen gehabt, dass die Karten
Cassinis, Feraris und Le Coq, sämtlich in einem Maasstabe von 1:86.400
bearbeitet, eine Lücke zwischen Mosel Rhein und Mass liessen, von welcher
einige Theile, so gut als ein gänzlich unbekanntes Land zu betrachten
waren."
Müffling ließ nach allen Seiten nach vorhandenen Karten auf
Basis von Triangulationen fahnden und erfuhr sehr bald von den französischen
Messungen unter Tranchots Leitung. Müffling forderte die Herausgabe der Karten,
scheiterte aber zunächst am französischen Widerstand. So entwarf er einen
eigenen Plan zur Aufnahme des linken Rheinufers und der noch nicht aufgenommenen
Länder bis nach Thüringen. Er hoffte „dass nach dem glücklich beendigten
Kriege alle Vor-urtheile in Deutschland verschwinden, dass wie Ein Volk Eine
Armee bilden würde[n], und dass es daher allen deutschen Fürsten angenehm seyn
müsste, wenn sie ihren jüngern Officieren Gelegenheit geben könnten, durch
topographische Arbeiten Ideen und Thätigkeit zu entwickeln, Terrainkenntniss zu
erlangen, und sich zum Generalstab auszubilden.[...] War diese kleine Anstalt
nicht ausreichend das Band zwischen den deutschen Bundestruppen zusammen zu
halten so erhielt sie doch fürs erste eine Verbindung, ein gemeinschaftliches
Interesse, eine Anfeuerung zum wissenschaftlichen Fortschreiten, und sicherte,
dass wir Deutschen uns in der Folge, wenn wir bei einem ausbrechenden Kriege
zusammenstiessen in unserer conventionellen Militair-Sprache, in unsern
Generalstabs-Geschäften u.s.w. verstanden."[68]
Der König unterstützte
Müfflings Vorhaben, dies wurde jedoch zunächst durch den Krieg des Jahres 1815
in seiner Vorbereitung unterbrochen. Mit dem zweiten Pariser Frieden wurden die
Tranchot-Karten erneut Gegenstand der Verhandlungen und nach den Bestimmungen
des 2. Pariser Friedens vom November 1815 musste Frankreich die Karten an
Preußen abtreten. Von Müffling war begeistert von den Leistungen Tranchots und
seiner Mitarbeiter: „Diese Karte des Departements reunis ist in ihrem
Ganzen unstreitig das vollkommenste, was die französischen Ingenieurgeographen
je gemacht haben."[69] Besonders begeistert äußert sich Müffling in
aller Ausführlichkeit über die Triangulationsarbeiten und Gradmessungen
Tranchots. Kritik setzt er „beim Ausdruck der Gebürge" an, es „bleibt
nach den Forderungen, welche man jezt in Deutschland in dieser Hinsicht macht,
noch vieles zu erinnern, da man in Frankreich die Erweiterung der Wissenschaft
in diesem Punkt nicht kennt, oder wenigstens erst jetzt anfangt kennen zu lernen."[70]
Gemeint ist die „Lehmansche Theorie", die im Jahr 1802
veröffentlicht wurde. Allerdings relativiert Müffling wenig später, trotz
großen Lobes für diese Art der Darstellung: „wenn es auch Menschen giebt,
welche wirklich nach Lehmann zeichnen können, es wenig geben wird, welche diese
Zeichnung lesen lernen."[71] Deswegen vereinfachte Müffling die von Lehman
vorgeschlagene Art der Darstellung zum einen durch „conventionelle
Erkennungs-Zeichen", zum anderen legte er ab einem bestimmten
Neigungswinkel keinen Wert mehr auf exakte Darstellung. „Dem General ist es
von grosser Wichtigkeit, auf seiner Karte zu übersehen, wo die Bergabhänge so
flach sind, dass seine oder feindliche Truppen sich geschlossen bewegen, und
Manoeuvres ausführen können. Ist aber der Neigungswinkel einmal so stark, dass
solche Bewegungen nicht mehr möglich sind, so liegt ihm wenig daran ab er 10°
oder 20° stärker ist."[72]
Es scheint, als sei die Nivellierung bzw. ihre
kartographische Darstellung zur Prestigefrage unter den französischen und
deutschen Kartographen geworden. Maissiat sah die Notwendigkeit einer genauen
Darstellung der Niveauunterschiede offensichtlich immer gegeben. Er dachte dabei
auch an Straßen- und Kanalbau.[73] Augoyat kritisiert, dass man die Lehmanschen
Schraffen zu Unrecht die „Méthode allemande" nenne, denn sie wurde von
französischen Genie-Offizieren bereits 1764-1769 bei der Erstellung der
topographischen und mineralogischen Karte eines Teils der Auvergnes angewandt.[74]
Müffling scheint sich der qualitativen Unterschiede zwischen
den Karten, die die französischen Ingenieur-Geographen anfertigten und denen,
die von preußischen Offizieren angefertigt wurden, sehr wohl bewusst gewesen zu
sein. „Nach dem französischen System werden bei solchen Aufnahmen nur
Ingenieur-Geographen gebraucht, [...] welche sich diesem Fach ganz, und für ihr
Leben gewidmet haben. Man ist also berechtigt, mehr von ihnen zu fordern als von
Officieren, welche um sich Terrain-Kenntniss zu verschaffen und gründlich
aufnehmen zu lernen, einige Jahre bei einer Vermessung angestellt sind, und dann
in die Armee zurücktreten."[75] Müfflings persönlicher Einsatz bei der
Vervollständigung der Kartenaufnahme der Rheinlande endete bereits im Jahr 1818
nach seiner eigenen Aussage.[76] Er behielt die Gesamtleitung, bis 1828 das Projekt
abgeschlossen wurde. Leiter des in Koblenz eingerichteten Aufnahme- und
Zeichenbüros war Major Knackfuß. „Die Dienststellung, die Knackfuß als
Leiter des Topographischen Büros bekleidete, entsprach der seines zuvor nur im
Linksrheinischen tätig gewesenen Kollegen Tranchot, so daß die gesamte
französisch-preußische Kartenaufnahme eigentlich nicht, wie es sich
eingebürgert hat, nach Tranchot und Müffling, sondern folgerichtiger nach
Tranchot und Knackfuß hätte benannt werden müssen."[77]
Müfflings Wirken und Streben konzentrierte sich stets
besonders auf den Bereich der Geodäsie, also der Vervollständigung der
Darstellung der Erdfigur durch Gradmessungen. Er trat 1819 die Nachfolge General
Grolmans als Leiter aller militärischen Vermessungen in Preußen an und gab
1821 eine bis dahin fehlende Instruktion für die topographischen Arbeiten des
Königlich Preußischen Generalstabes heraus, die für über 100 Jahre
Gültigkeit behielt.[78] Die kartographische Darstellung der Topographie hat
zumindest in seinen Veröffentlichungen keinen weiteren Raum eingenommen. Eine
Zusammenarbeit mit zivilen Behörden lehnte er ab, so auch die Bemühungen des
Prof. Benzenberg um eine Kooperation von Kataster und Militärkartographie.[79]
5. „. . . am Tage der
feyerlichen Huldigung der preußischen Rheinländer den 15. May MDCCCXV"
Der 15. Mai 1815 ist ein Datum von politischer Relevanz. Am 8.2.1815 sprach
der Wiener Kongress die rheinischen Lande Preußen zu. Am 1.3.1815 landete
Napoleon wieder in Frankreich und marschierte am 20.3.1815 in Paris ein. Er
übernahm dort die Macht aufs Neue. Dies führte wahrscheinlich dazu, dass der
preußische König noch in Wien weilend am 05.04.1815 bereits die „Patente"
zur Besitzergreifung der rheinischen Gebiete erließ. Die mit der Verkündigung
dieser Patente verbundene Huldigung fand am 15.05.1815 in Aachen statt. Der
König selbst war nicht zugegen und wurde durch General von Dobschütz und den
Geheimen Staatsrat Sack vertreten.[80]
6. Bewertung der Inschrift
Betrachtet man die am 15.05.1815 neu angebrachte Inschrift,
so stellt sich ihre Aussage mehr politisch denn wissenschaftlich dar. Die
Bezeichnung „gallischer Übermuth" spielt sicher auf die
Eroberungspolitik Frankreichs an die weit vor Napoleon einsetzte, unter ihm aber
ihren ausufernden Höhepunkt fand. Dennoch möchte ich mich Willems Meinung
anschließen, der die Beendigung der trigonometrischen und topographischen
Arbeiten im Roerdepartement im Jahr 1806 als wichtiges Ereignis einordnet und
vermutet, dass dies „wohl nicht wenig zur Errichtung des französischen
Denkmals auf dem Lousberg zu Aachen im Sommer 1807 beigetragen [hat]. Dasselbe
stellt eine große Ehrung für Tranchot dar."[81]
Es bestand ein ständiger Interessenkonflikt zwischen
Napoleon, der Karten für seine Eroberungsfeldzüge brauchte, und dem Dépot de
la Guerre und seinen Mitarbeitern, die sich, wie gezeigt, beständig um den
Fortschritt der Geodäsie und Kartographie bemühten. Die herbe Kritik Napoleons
an der Art und Weise, wie die Kartenaufnahme ausgeführt wurde lässt ahnen,
dass es sich bei der Widmung an Napoleon eher um eine Beschwichtigung oder
unumgängliche Floskel als um eine Huldigung handelt. Neben den geschilderten
Neuerungen (Kartographie, Meter, neue Messinstrumente), Experimenten
(Landesstatistik) und dem Bemühen um eine einheitliche und optimierte
Verfahrensweise sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Darstellung der
Topographie eines Landes weist auch das Datum, der 22. Juni 1807,[82] an dem die
Steinpyramide errichtet wurde, darauf hin, dass es sich um ein Denkmal für die
geleistete wissenschaftliche Arbeit handelt.[83] Der Entwurf für dieses Denkmal
stammte nicht etwa von einer staatlichen Stelle, sondern von einem Mitarbeiter
Tranchots, dem Ingenieurgeographen Capitaine Boucher.
Effertz schreibt, dass
Napoleon immer wieder eine Arbeit des Ancien Régime zum Maßstab machte für
ein Institut, das sich seit mehr als 20 Jahren um den Fortschritt der
Kartographie bemühte.[84] Es geht nicht aus der Dokumentation über den
Tranchot-Obelisken hervor, aber die Vermutung liegt nahe, dass das Dépot de la
Guerre mit dem Auftrag zur Errichtung des Denkmals ein Zeichen setzen wollte, um
seine Mitarbeiter zu motivieren, ihre Arbeit trotz Napoleons Kritik mit dem
gleichen Pioniergeist fortzusetzen.
Zum Zeitpunkt der Wiedererrichtung des Obelisken steckte
Preußens Kartographie gewissermaßen in den Kinderschuhen. Über das
Tranchot’sche Kartenmaterial verfügte man zu diesem Zeitpunkt noch nicht. So
ist „wiedererrichtet der Wissenschaft und deutschen Kraft" wohl so zu
verstehen, dass die neuen Herren der Rheinlande für sich in Anspruch nahmen,
eine wissenschaftliche Leistung auf gleichem Niveau wie die Franzosen - nämlich
auf der Basis der Gradmessung und Triangulation - erbringen zu können, auch
ohne dass man die Karten von Frankreich erhielt. Die enormen Leistungen im
Bereich der Kartographie, die Tranchot und seine Mitarbeiter erbracht hatten,
waren zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht in Preußen bekannt. Diese wurde erst
offenbar, als nach den Vereinbarungen des zweiten Pariser Friedens vom November
1815 die Transchot’schen Karten an Preußen übergeben werden mussten.
Es ist sicher das Verdienst von Müfflings, die Spur der
unter Tranchot entstandenen Karten aufgenommen, sie für Preußen gesichert und
um die vorhandenen Lücken ergänzt zu haben, doch stand dahinter eine sehr
eingeschränkte Absicht, nämlich die, ein lückenloses Kartenwerk der deutschen
Lande auf der Basis der Gradmessung für die Zwecke des Militärs zu schaffen.
Müffling litt offensichtlich unter seiner mangelhaften
Schulbildung und bemühte sich sehr um seine persönliche Weiterentwicklung. Die
im Bereich der Gradmessung erlangte große Anerkennung half ihm sicher bei der
Kompensation dieses „Missstandes". Eine „topographie complette" im
Sinne Tranchots und des Dépot de la Guerre hat er nie angestrebt und hier
sicher die Chance vertan, die Wissenschaft der Kartographie in Preußen in
ähnlicher Weise wie das Dépot de la Guerre, Tranchot, Maissiat usw. in
Frankreich weiterzuentwickeln. Auch fehlte ihm die Weitsicht, die Chancen und
Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit verschiedenen auf Vermessungsarbeiten
angewiesenen zivilen Stellen wie z.B. dem Kataster, zu nutzen. Er fürchtete den
großen Zeit- und Kostenaufwand.
Die Wiedererrichtung der Pyramide wurde als Politikum
eingesetzt. Dies wird durch die Chronologie der Ereignisse, in der die
Wiedererrichtung steht, deutlich. Napoleon war zurückgekehrt und es stand ein
neuerlicher Krieg bevor. Das Verhältnis von Preußen und Rheinländern war
nicht unproblematisch, und so beeilte man sich, die neuen Untertanen auf den
preußischen König einzuschwören. Unter der französischen Herrschaft hatten
sich die Rheinlande sehr fortschrittlich entwickelt. So verwundert es nicht,
dass hier mit der Adaption des Werkes der Kartenaufnahme der Rheinlande durch
die Franzosen durch die preußische Seite eine ebensolche Fortschrittlichkeit
von den neuen Herren der Rheinlande beansprucht und in Aussicht gestellt werden
sollte.
Anscheinend war die am 15.05.1815 angebrachte Inschrift ein
Stein des Anstoßes, denn sie wurde nochmals ersetzt. Auch die Inschriften auf
den anderen Seiten des Obelisken wurden entfernt. Es ist nicht bekannt, wann die
heute noch vorhandene Inschrift angebracht wurde, doch sie scheint ebenfalls aus
dem Anfang des 19. Jahrhunderts zu stammen. Ihr Text beschränkt sich auf die
Aussage, dass der
Oberst Tranchot im Juli 1804 hier Gradmessungen vorgenommen habe und teilt die
genauen Daten mit. Lediglich der Preußische Adler auf der gegenüberliegenden
Seite weist noch auf die Herrschaft Preußens im Rheinland hin.
7. Quellenverzeichnis
Augoyat, Antoine M.; Notice sur M. Maissiat, Chef d'Escadron au Corps royal
des ingénieurs-géographes militaires, suivie de notices sur la Carte des
ex-quatre Départemens réunis de la rive gauche du Rhein et sur M. Tranchot,
Colonel au Coprs royal des Ingéniers-géogr. Militaries; Paris 1822.
Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen; Der Tranchot-Obelisk auf dem
Lousberg in Aachen, trigonometrischer Punkt 1. Ordnung des linksrheinischen
Dreiecksnetzes 1801/13, Eine Dokumentation des Landesvermessungsamtes
Nordrhein-Westfalen; Bonn Bad-Godesberg o.J..
Müffling, Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von, Aus meinem Leben, Berlin
1851.
Müffling, Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von; Auszug aus den
hinterlassenen Papieren des Generalfeldmarschalls Freiherrn von Müffling; in:
Beiheft zum Militairwochenblatt für Juli 1855, Berlin, S. 25-42.
Müffling,
Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von; Geschichte der Rheinvermessung; in:
Zeitschrift für Astronomie und verwandte Wissenschaften, Tübingen 1818, 6.
Jahrgang, Seite 33-48.
8. Literaturverzeichnis
Albrecht, Oskar; General Freiherr von Müffling und die Kartenaufnahme der
Rheinlande 1814-1828; in: Militärgeographischer Dienst der Bundeswehr; Bonn
1980.
Albrecht, Oskar; General Karl Wilhelm von Grolman der
organisatorische Begründer der Landesaufnahme des preußischen Generalstabes,
in: Militärgeographischer Dienst der Bundeswehr; Bonn 1980.
Effertz, Peter; Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot im
Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichen und politischen Interessen; in:
Rheinische Vierteljahrsblätter; Jahrgang 54, Bonn 1990; Seite 211-239.
Müller-Miny, Heinrich; Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und
v. Müffling, 1801 – 1828; Teil 2 - Das Gelände - Eine quellenkritische
Untersuchung des Kartenwerkes; Köln 1975.
Schmidt, Rudolf; Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v.
Müffling, 1801 – 1828; Teil 1 - Geschichte des Kartenwerkes und
vermessungstechnische Arbeiten (Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas d.
Rheinlande ; Bd 10); Köln 1973.
Schmidt, Rudolf; Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v.
Müffling 1801-1828; 1: Geschichte des Kartenwerkes und vermessungstechnische
Arbeiten (Anhang); Köln-Bonn 1973.
Torge, Wolfgang; Müfflings geodätisches Wirken in der Umbruchepoche vom 18.
zum 19. Jahrhundert; in: zfv, Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und
Landmanagement; 127. Jahrgang, Heft 2/2002, Seite 97 bis 108.
Willems, Bernhard; Oberst Tranchot und der Tranchot-Stein auf dem Hohen Venn;
Eupen 1955.
9. Internet
http://www.kreis.aw-online.de/kvar/VT/hjb1991/hjb1991.25.htm
(02.11.03).
http://www.napoleon.historicum.net/zeitleiste.html
(02.11.03).
Fußnoten:
[1]
Hier und im Folgenden: Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Der
Tranchot-Obelisk auf dem Lousberg in Aachen, trigonometrischer Punkt 1. Ordnung
des linksrheinischen Dreiecksnetzes 1801/13, Eine Dokumentation des
Landesvermessungsamtes Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg, ohne Jahr. Im
Folgenden: LVA, Tranchot-Obelisk.
[2]
Rudolf Schmidt, Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v.
Müffling 1801-1828, 1. Band: Geschichte des Kartenwerkes und
vermessungstechnische Arbeiten, Köln-Bonn 1973, im Folgenden: Schmidt, Kartenaufnahme.
[3]
Heinrich Müller-Miny, Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und
v. Müffling, 1801 - 1828, Teil 2 - Das Gelände - Eine quellenkritische
Untersuchung des Kartenwerkes, Köln 1975.
[4]
Effertz, Peter, Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot im
Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichen und politischen Interessen, in:
Rheinische Vierteljahrsblätter 54 (1990), S. 211-239. Im Folgenden: Effertz,
Kartenaufnahme.
[5] hier und im Folgenden: LVA, Tranchot-Obelisk.
[6] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 5.
[7] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 51.
[8] Wie vor.
[9] Wie vor.
[10] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 216.
[11] Wie vor.
[12] Wie vor.
[13] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 45.
[14] Wie vor.
[15] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 212.
[16] Wie vor.
[17] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 213.
[18] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 214.
[19] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 215.
[20]Effertz, Kartenaufnahme, Seite 216.
[21]Wie vor.
[22]Bernhard Willems, Oberst Tranchot
und der Tranchot-Stein auf dem Hohen Venn, Eupen 1955; in der Folge: Willems,
Tranchotstein.Anmerkung: Erst durch Willems wurde einiges über das
Leben des Jean Joseph Tranchot bekannt.
[23]www.revolution.historicum.net/zeitleiste.html
(02.11.03).
[24] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 56.
[25] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite56.
[26] Antoine Augoyat, Notice sur M. Maissiat Chef
d'Escadron au Corps royal des ingénieurs-géographes militaires, suivie de
notices sur la Carte des ex-quatre Départemens réunis de la rive gauche du
Rhin et sur M. Tranchot, Colonel au Coprs royal des Ingéniers-géogr.
Militaries, Pa-ris 1822, Im Folgenden: Augoyat, Notice, hier: Seite 27-28.
[27] Wie vor.
[28] Augoyat, Notice, Seite 2 ff.
[29] Rudolf Schmidt, Die Kartenaufnahme
der Rheinlande durch Tranchot und v. Müffling 1801-1828; 1: Geschichte des
Kartenwerkes und vermessungstechnische Arbeiten (Anhang); Köln-Bonn, 1973; im
Folgenden: Schmidt, Anhang.
[30] Schmidt, Anhang; Anhang 2, Blatt 9-10.
[31] Hier und im Folgenden: Schmidt, Kartenaufnahme,
Anlage 2 (ohne Seitenzahl).
[32] Augoyat, Notice, Seite 10-11.
[33] Schmidt, Kartenaufnahme, Anlage 7.
[34] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 217.
[35] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 218.
[36] Augoyat, Notice, Seite 12.
[37] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 234-235.
[38] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 217.
[39] Schmidt, Kartenaufnahme, Anlage 9.
[40] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 231-232.
[41] Schmidt, Kartenaufnahme, Anlage 2.
[42] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 217.
[43] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 224.
[44] zitiert nach: Effertz, Kartenaufnahme, Seite
228.
[45] Effertz; Kartenaufnahme, Seite 229.
[46] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 233.
[47] LVA, Tranchot-Obelisk.
[48] Hier und im Folgenden: Effertz, Kartenaufnahme,
Seite 234ff..
[49] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 234. Anmerkung:
lt. Augoyat, Notice, Seite 19f. ist es die l'école artillerie et du génie.
[50] Wolfgang Torge, Müfflings geodätisches Wirken
in der Umbruchepoche vom 18. zum 19. Jahr-hundert, in: zfv, Zeitschrift für
Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, 127. Jahr-gang, Heft 2/2002, Seite
97 bis 108, hier Seite 98, in der Folge: Torge, Müffling.
[51] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 191.
[52] Torge, Müffling, Seite 99.
[53] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 191f.
[54] wie vor
[55] Oskar Albrecht; General Karl Wilhelm von
Grolman der organisatorische Begründer der Landesaufnahme des preußischen
Generalstabes, in: Militärgeographischer Dienst der Bundeswehr, Bonn 1980; in
der Folge, Albrecht, Grolman; hier: Seite 71.
[56] Albrecht, Grolman, Seite 68-72
[57] zitiert nach: Albrecht, Grolman, Seite 70
[58] Schmidt, Landesaufnahme, Seite 192
[59] Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling; Aus meinem Leben; Berlin 1851; im
Folgen-den: Müffling, Leben; hier:
Seite 4
[60] Müffling, Leben; Seite 5
[61] Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling, Auszug aus den hinterlassenen Papieren des Generalfeldmarschalls
Freiherrn von Müffling, in: Beiheft zum Militairwochenblatt für Juli 1855,
Berlin, S. 25-42; im Folgenden: Müffling, Papiere; hier: Seite 35-36.
[62] Oskar Albrecht, General Freiherr von Müffling
und die Kartenaufnahme der Rheinlande 1814-1828, in: Militärgeographischer
Dienst der Bundeswehr, Bonn, 1980, im Folgenden: Albrecht, Müffling, hier:
Seite 48.
[63] hier und im Folgenden: Müffling, Papiere,
Seite 37.
[64] Müffling, Papiere, Seite 40.
[65] Müffling, Papiere; Seite 41.
[66] Müffling, Papiere, Seite 42.
[67] Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling, Geschichte der Rheinvermessung, in: Zeitschrift für Astronomie und
verwandte Wissenschaften, Tübingen 1818, 6. Jahrgang, Seite 33-48, im
Folgenden: Müffling, Rheinvermessung.
[68] Müffling, Rheinvermessung, Seite 35.
[69] Wie vor, Seite 37.
[70] Wie vor, Seite 38f.
[71] Wie vor, Seite 45.
[72] Wie vor, Seite 46f.
[73] Augoyat, Notice, Seite 15.
[74] Augoyat, Notice, Seite 18.
[75] Müffling, Rheinvermessung, Seite 39.
[76] Müffling, Leben, Seite 281.
[77] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 198.
[78] Wie vor, Seite 196.
[79] Wie vor.
[80] http://www.kreis.aw-online.de/kvar/VT/hjb1991/hjb1991.25.htm
(am 02.11.03) und http://www.napoleon.historicum.net/zeitleiste.html
(am 02.11.03).
[81] Willems, Tranchotstein, Seite 9.
[82] Anmerkung: Die Sommersonnenwende (22.06.) ist
für die astronomischen Beobachtungen zur genauen Positionsbestimmung auf der
Erde ein wichtiges Datum.
[83] LVA, Tranchot-Obelisk, ohne Seite.
[84] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 233.
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Bearbeitungsstand vom: 28. Dezember 2004
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