Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und Müffling

Genealogie und Geschichte

im Großraum Aachen und Limburg (Deutschland, Niederlande und Belgien)
 

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Der Hintergrund zur
Kartenaufname der Rheinlande
durch Tranchot und von Müffling
im Spiegel einer Inschrift

(von Marie-Luise Carl)


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Inhalt

1. Der Tranchot-Obelisk auf dem Lousberg bei Aachen – Vorwort *

2. „Denkmal Gallischem Übermuth einst geweiht..." *

2.1. Die „Quatre Départements réunis de la Rive gauche du Rhin" *

2.2. Das Dépot de la Guerre und die Ingenieurgeographen *

2.3. Jean Joseph Tranchot, seine Mitarbeiter und die Ausführung des Auftrages *

2.3.1 Jean Joseph Tranchot *

2.3.2 Tranchot’s Mitarbeiter *

2.3.3 Der Auftrag und die Ausführung unter dem Aspekt der Wissenschaft und des Fortschritts *

3. „. . .mit dem Tyrannen zugleich gestürzt . . ." *

4. „ . . . wieder errichtet der Wissenschaft und deutschen Kraft . . ." *

4.1. Frühe Landesvermessungen in deutschen Ländern *

4.2. Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling *

4.2.1. Seine Vorbildung *

4.2.2. Müfflings Kenntnis-, Übernahme und Fortführung der Kartenaufnahme der Rheinlande *

5. „. . . am Tage der feyerlichen Huldigung der preußischen Rheinländer
den 15. May MDCCCXV"
*

6. Bewertung der Inschrift *

7. Quellenverzeichnis *

8. Literaturverzeichnis *

9. Internet *


1. Der Tranchot-Obelisk auf dem Lousberg bei Aachen

Vorwort

Denkmal
Gallischem
Übermuth
einst geweiht
mit dem
Tyrannen
zugleich
gestürzt
am 2. April
MDCCXIV
wieder
errichtet der
Wissenschaft
und deutschen
Kraft
am Tage der feyer-
lichen Huldigung
der preußischen
Rheinländer
den 15. May
MDCCCXV [1]

Am 15. Mai 1815 wurde auf Veranlassung des preußischen Generalmajors v. Müffling der sogenannte Tranchot-Obelisk auf dem Lousberg bei Aachen wiedererrichtet. Entgegen Müfflings Absicht, die ursprüngliche Inschrift auszuhauen, ordnete Generalgouverneur Sack an, dass nur die Lobrede auf Napoleon zu entfernen sei und statt dessen oben zitierte Inschrift anzubringen.

Die Steinpyramide steht symbolisch für das ganze Werk der Kartenaufnahme der Rheinlande, begonnen im Auftrage des französischen Kriegsministers an das Dépot de la Guerre unter Oberst Tranchot, wiederaufgenommen und fortgeführt unter Generalmajor von Müffling.

Im Rahmen dieses Aufsatzes ist es nicht möglich, zu einer angemessenen Beurteilung der Ausführung des Kartenwerkes in seinen technischen Einzelheiten zu gelangen. Diese Aufgabe können nur Fachleute der Geodäsie und der Topographie erfüllen und wurde bereits ausführlich vor allem in den Werken von Rudolf Schmidt[2] und Heinrich Müller-Miny[3] geleistet. Peter Effertz schildert in seinem Aufsatz ausführlich in welchem „Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichen und politischen Interessen" Tranchot die Kartenaufnahme der Rheinlande leitete.[4]

Hier soll im Spiegel der 1815 neu angebrachten Inschrift der Blick noch einmal auf die Leistungen Tranchots und seiner Mitarbeiter gerichtet, aber auch und vor allem die Fortführung und Vollendung des Werkes durch von Müffling kritisch betrachtet werden. Dabei soll die Aussage der neuen Inschrift auch in ihrer politischen Bedeutung überprüft werden.


2. „Denkmal Gallischem Übermuth einst geweiht..."

Die ursprüngliche Inschrift der Ostseite des Tranchot-Obelisken lautete:

„A Napoleon le Grand, premier Empereur des François et Rois d’Italie"[5]

Um zu erschließen, wie dieser Teil der Inschrift zu werten ist, muss man den politischen und wissenschaftlichen Kontext betrachten, in dem das Projekt „Kartenaufnahme der Rheinlande" beauftragt und in Angriff genommen worden war.

2.1. Die „Quatre Départements réunis de la Rive gauche du Rhin"

Am 4. Pluviose VI (23. Januar 1798) wurden die vier Départements: Roer, Rhein- und Mosel, Saar und Donnersberg mit den Hauptorten Aachen, Koblenz, Trier und Mainz auf Veranlassung des französischen Justizministers eingeteilt, „ohne daß das Land zu dieser Zeit bereits staatsrechtlich zu Frankreich gehörte".[6] Diese Einteilung hatte bereits erhebliche Schwierigkeiten bereitet, da es für diese Gebiete keine mit der Cassini-Karte vergleichbare Kartengrundlage für die in die linksrheinischen Gebiete versetzten französischen Beamten gab. Diese waren es gewohnt, die Cassini-Karte „für ihre vielfältigen [!] Aufgaben zu benutzen".[7] Ebenso wurde eine vergleichbare Karte dringend benötigt, um den am Rhein stationierten Truppenoffizieren die Verteidigung der Rheingrenze zu ermöglichen, wie auch Wege für die Herbeischaffung des Nachschubes aus dem Hinterland aufzuzeigen.[8]

Durch den Frieden von Lunéville wurde das westliche Rheinufer französisches Staatsgebiet, und Napoleon ordnete am 23. Prairial IX (12. Juni 1801) „die Errichtung eines ‘Bureau topographique de quatre Départements réunis de la Rive gauche du Rhin[’] an, das eine vollständige Kartenaufnahme dieses Gebietes ausführen sollte."[9] Kriegsminister Berthier ernannte Jean Joseph Tranchot am 1. Thermidor an IX (20. Juli 1801) zum Direktor der „Carte des 4 départements réunis, sur la même échelle que celle de la grande Carte de France, dite de Cassini, dont la carte ci-dessus doit être la prolongation"[10] Dies und ein früherer Auftrag Napoleons zur Erstellung einer „très bonnes carte de tout le pays compris entre l’Adige, le Pô et l’Adda" im Maßstab der Cassini-Karte (1:86.400) durch „une commission d’Ingénieurs géographes", um „lever cette partie d’Italie qui sera probablement le théâtre de nouvelles guerres.", macht nach Effertz’ Meinung „deutlich, warum Napoleon topographische Büros errichten ließ und welche Ergebnisse er erwartete."[11] Effertz schreibt aber auch: „Diese Erwartung entsprach aber nicht, wie sich zeigen wird, den viel weiter gesteckten Zielen des Dépot und seiner Ingenieurgeographen."[12] Darüber hinaus kann man annehmen, dass die oben angesprochenen „vielfältigen" Aufgaben der französischen Beamten, die mit der Verwaltung der neu gewonnenen linksrheinischen Gebiete betraut waren, sicher nicht nur militärischer Art waren. Dies dürfte dem Dépot de la Guerre und auch Tranchot und seinen Mitarbeitern bewusst gewesen sein.

2.2. Das Dépot de la Guerre und die Ingenieurgeographen

Seit dem dreißigjährigen Krieg war die Notwendigkeit guter Kartenunterlagen für die Kriegführung und umfangreiche Truppenbewegungen immer mehr in den Vordergrund gerückt und bereits die kriegerische Politik Ludwigs XIV. hatte die Reunion westdeutscher Gebiete mit Frankreich zum Ziel.[13]

Schmidt behauptet, dass das Dépot de la Guerre 1688 als Kartenarchiv gegründet wurde,[14] aber Effertz belegt, dass es zunächst als Archiv für militärische Schriftstücke angelegt wurde.[15] Die Aufgabe des Kartenarchivs erhielt das Dépot 1761 bei der Zusammenlegung mit dem „Dépot des cartes et plans"; zur gleichen Zeit wurden die Ingenieurgeographen dem Dépot de la Guerre als Personal zugeordnet.

Die Ingenieurgeographen waren zu dieser Zeit mit umfangreichen Vermessungsarbeiten zumeist hinter den Truppen beauftragt, d.h. sie erstellten genaue Karten von den bei Feldzügen durchzogenen Ländern und allen Kriegsschauplätzen, auf denen französische Armeen gekämpft hatten. Daneben gab es auch Offiziere der Genietruppen, die sich ebenfalls mit topographischen Arbeiten befassten; sie nahmen vorwiegend Befestigungs- und Verteidigungsanlagen auf.[16] Laut Effertz waren französische Ingenieurgeographen in der Zeit des Siebenjährigen Krieges in Westfalen, [...] Wesel usw. mit der Herstellung von Karten, Plänen und Landesbeschreibungen (reconnaissances oder mémoires) beschäftigt.[17]

Mit der Zuordnung zum Dépot de la Guerre waren die Ingenieurgeographen von den Generalstäben getrennt. Das Dépot war vermutlich auch für die umfangreiche Ausbildung neuer Ingenieurgeographen zuständig. Es entstand ein jahrelanges Tauziehen zwischen den Genietruppen und dem Dépot de la Guerre um die Ingenieurgeographen und Zuständigkeiten. Letztendlich konnte sich das Dépot als Dienstherr durchsetzen.

1793 übernahm General Calon die Leitung des Dépot. Er erhöhte auf Grund dringender Nachfragen der Generalstäbe nach Ingenieurgeographen den Personalstand des Dépot und berief qualifizierte Zivilisten und Gelehrte in sein Corps. Auf Betreiben Calons erhielt das Dépot außerdem die Aufgabe, die Arbeiten an der Cassini-Karte fortzuführen; des weiteren wurden dem Dépot die Druckplatten der Ferraris-Karte ausgehändigt.[18] General Calon war es auch, der bereits 1794 den Geodäten Delambre und Méchain den Vorschlag einer Fortführung der Cassini- und Ferraris-Karten nach Osten, also zum Rheinland hin unterbreitete. Er wollte aus dem Dépot de la Guerre das „Dépot général de la guerre de terre et de mer et de la géographie"[!] machen, wurde aber wegen der explodierenden Kosten seiner Institution gestoppt.[19]

Am 9. Fructidor an IX (27. Aug. 1801) übernahm General Andréossi die Leitung des Dépot de la Guerre,[20] also kurze Zeit, nachdem Napoleon den Auftrag zur Kartenaufnahme der vier Rheindepartements gegeben hatte. Er verkündete auf der Mitarbeiterkonferenz vom 19. Vendémiaire an X (11. Okt. 1801): „Das Dépot könne nicht dabei stehenbleiben, Militärarchiv oder Kartenablage zu sein. Vielmehr sei es seine Aufgabe, die Topographie weiterzuentwickeln. Dabei sollten aus den bisherigen und den zukünftigen Erfahrungen Prinzipien für die geodätischen Methoden, die Geländedarstellung, die topographischen Signaturen, die Farbgebung der Kulturarten, die anzuwendenden Maßstäbe usw. aufgestellt werden. Darüber hinaus müsse eine Landesaufnahme von einer Landesstatistik begleitet werden, um die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Landes zu erkennen. Schließlich müsse man eine Institutszeitschrift herausgeben, in der regelmäßig wissenschaftliche Beiträge, neue Ergebnisse und Richtlinien veröffentlicht werden könnten."[21]

2.3. Jean Joseph Tranchot, seine Mitarbeiter und die Ausführung des Auftrages

2.3.1 Jean Joseph Tranchot

Tranchot wurde am 2.1.1752 als Sohn eines Schreiners geboren. Wo er seine geodätische Ausbildung erhalten hat, ist nach wie vor nicht belegt, Schmidt wie Willems[22] halten Nancy für möglich, für wahrscheinlich aber die „Ecole polytechnique" [Anmerkung: Diese wurde aber erst am 01.09.1795 gegründet[23]] und die „Ecole spéciale de Géodésie et de Topographie" in Paris. 1774 arbeitete er als „trigonomètre du Roi" an der Triangulation Korsikas; die Ergebnisse dieser Arbeit wurden 1795 von der französischen Akademie der Wissenschaften angenommen. In der Folge gewann er bei Méchain wichtige astronomische Fähigkeiten um die an ihn beauftragten trigonometrischen und astronomischen Arbeiten zur Verbindung Korsikas mit Nord-Sardinien sowie mit den Inseln und der Küste des Herzogtums Toskana vorzunehmen. 1791 erhielt er für die geleistete Arbeit die besondere Anerkennung der Akademie der Wissenschaften. Des weiteren arbeitete Tranchot u.a. unter Méchain am südlichen Teil der Meridianbogenvermessung von Dünkirchen nach Barcelona mit und erarbeitete sich bei Méchain das größte Vertrauen. 1794 wurde er schließlich von Calon in den wissenschaftlichen Stab des Dépot de la Guerre berufen. Er wurde bei den verschiedensten wichtigen Projekten eingesetzt. Als er 1801 den Auftrag für die Kartenaufnahme der vier Rheindepartements erhielt, war er zuletzt Mitarbeiter des Innenministeriums gewesen und arbeitete bei der Katasterverwaltung des Departement Seine.

2.3.2 Tranchot’s Mitarbeiter

Hier soll nicht auf jeden einzelnen Mitarbeiter eingegangen werden, sondern auf die Organisationsstruktur von Tranchots Mitarbeiterstab und die Anforderungen, die seine Mitarbeiter zu erfüllen hatten bzw. die Fähigkeiten die sie mitbrachten. Die Arbeiten waren in 3 Teilbereiche=Sektionen gegliedert: Die erste Sektion war für die Triangulationsarbeiten zuständig unter der Leitung von Tranchot (Dreiecke 1. und 2. Ordnung). Ihm stand sein Mitarbeiter und Vertrauter Pigeou zur Seite (Tranchot hatte bereits beim Kataster mit ihm zusammengearbeitet).[24] Des Weiteren gab es zwei Sektionen Topographie denen wiederum ein bis zwei Ingenieure für die trigonometrischen Messungen und Berechnungen angehörten und eine recht stark schwankende Anzahl von Ingenieurgeographen mit einer maximalen Zahl von 25 und einer minimalen Zahl von 8.[25]

Bei Augoyat findet sich eine „Notice" aus dem Jahr 1810, die er Tranchot zuschreibt (was auf Grund der Schlussbemerkung über den Autor der Notice sicher zulässig ist).[26] Hier gibt Tranchot genaue Auskunft über die Organisation seines Projektes und die Art und Weise der Ausführung. Daran schließen sich exakte Angaben zur Problembehandlung bei den Vermessungsarbeiten an. Zuletzt kommt er auf die Detailaufnahmen zu sprechen und hebt hier seinen Mitarbeiter Maissiat besonders hervor als den Mitarbeiter, der Beispielhaftes in der Kartographie geleistet hat.[27]

Maissiat wurde 22-jährig im Jahr 1792 zum Leutnant des 5ten Freiwilligenbataillons ernannt und hatte gemäß Augoyat während der diversen Feldzüge durch seine kartographischen Arbeiten bereits Großes für die Truppen geleistet. Aus Augoyat’s Berichten geht nicht hervor, welche Vorbildung Maissiat mitbrachte. Maissiat gehörte bereits 1795, wahrscheinlich aber schon eher, den Ingenieurgeographen an.[28] Auch im „Anhang" von Schmidt[29] finden sich keine genaueren Angaben.[30] In diesem „Anhang" hat Schmidt die relevanten Lebensdaten der Mitarbeiter Tranchots zusammengestellt. Hier stellt man fest, dass nahezu alle eingesetzten Ingenieur-Geographen über eine profunde geodätische und kartographische Ausbildung verfügten und zu einem großen Teil nicht ursprünglich dem Militär entstammten.

2.3.3 Der Auftrag und die Ausführung unter dem Aspekt der Wissenschaft und des Fortschritts

Schmidt veröffentlicht in seinem Werk als „Anlage 2"[31] den genauen Wortlaut des Auftrages an Tranchot vom 16 Fructidor an 9 de la Rép.que f.aise. In den Artikeln 5 und 6 werden neben der kartographischen Darstellung der Topographie auch die exakte Darstellung der Kulturarten und der verwaltungsmäßigen Einteilung der aufzunehmenden Gebiete gefordert. Dies ist gegenüber der Cassini-Karte ein Novum.

Artikel 10 empfiehlt dem Bürger Tranchot zwar ausdrücklich, „de tirer parti, autant qu’il sera possible, des plans que se trouveraient déjà levés isolément à l’échelle de six lignes pour cent toises," aber: „cependant s’il judeoit nécessaire d’en rejeter quelques parties pour la plus grande précision de l’operation qui lui est confiée, il en ferait connaître les mitfs par écrit au général Directeur qui prononcera définitivement."

Dies musste Tranchot als Verpflichtung ansehen, nur wirklich gute bereits vorhandene Karten in sein Projekt mit aufzunehmen, zumal in Artikel 15 auch noch die Zuversicht ausgedrückt wird: „La manière distinguée dont le C.en Tranchot a exécuté d’autres grands travaux son tun sûr garant et de l’exactitude et de la Célérité qu’il mettra dans celuis-ci, ainsi que de la police et du bon ordre qu’il aura soin de maintenir parmi ses Subordonnés." Und so fanden auch nur wenige Karten, nämlich die, die Maissiat zusammen mit seinen Kollegen Boclet und Charrier im Bereich des Département Donnersberg angefertigt hatten, Aufnahme in das neue Kartenwerk.[32]

Tranchot gab am 10. Vendémiaire an X (02. Okt. 1801) selbst vorläufige Instruktionen für seine Ingenieurgeographen heraus, wie die Detaildarstellung von Gebäuden, Flüssen, Fernstraßen, Hauptwegen bis hin zu Fußwegen und vielem mehr auszusehen habe, da hierfür bislang noch einheitliche Richtlinien seitens des Dépot fehlten.[33] Die genaueste Darstellung bis hin zum kleinsten Fußweg stellt gegenüber der Cassini-Karte eine weitere Verbesserung dar.

Im Depot wurde zu dieser Zeit ein Ausschuss gebildet, der „für alle Dienststellen (Ponts et Chaussées, Mines, Forêts, Cadastre, Génie, Marine et Colonies) verbindliche Richtlinien über [die] Kartenherstellung ausarbeiten sollte".[34] Das Ergebnis dieser Kommission wurde im Fructidor an XI (Sept. 1803) im Mémorial, der Zeitschrift des Depot, veröffentlicht und enthielt „genaue Vorschriften über den Gebrauch der geodätischen Instrumente, die Anwendung von Maßstäben und Projektionen, von Höhenlinien, Schraffen, Schummerung, Schrifttypen, Blattformaten, über die Form und Anordnung der Legende bis hin zur Herstellung des richtigen Mischungsverhältnisses der Farben (teintes conventionnelles).[35] Daraufhin entwickelte Maissiat ein neues Gerät. Augoyat schreibt: „M. Maissiat construisit alors un nouvel instrument qu'il appela grammomètre , et dont la pro-prieté est de donner à la fois, d'une manière prompte et exacte, sans se servir de compas , les hauteurs et les inclinaisons des lettres , adoptées dans le tableau qu'on doit à MM. Jacotin , Chrestien et Bartholomé."[36] Man machte sich also auch darüber in Tranchots Mitarbeiterstab große Gedanken, wie man bessere und neue Geräte und Techniken für die Erstellung einer guten Kartographie (weiter-)entwickeln konnte. Gerade in diesem Bereich trat Maissiat immer wieder in eine Vorreiterrolle, auch wenn seine Vorschläge nicht immer angenommen wurden. Der Eifer, die Wissenschaft der Kartographie voranzubringen war so groß, dass man sich teilweise sogar über die Anweisungen des Dépot hinwegsetzte. Maissiat hatte eine andere Methode der Reliefdarstellung entwickelt als sie vom Dépot vorgegeben war. Diese Methode wurde dem Dépot im Frühjahr 1809 durch einen Mustervorschlag vorgestellt, traf aber auf Ablehnung. Doch der Mitarbeiter Tranchots, der den ablehnenden Bescheid weiterleiten sollte, gab diesen erst kurz vor seiner Abreise zur Grande Armée im Jahr 1812 weiter.[37] Die Art und Weise der Reliefdarstellung wurde später ein Hauptansatzpunkt für Müfflings Kritik am Kartenwerk, wie es unter Tranchots Leitung entstand.

Am 22. Brumaire an X (13. Nov. 1801) stellte Tranchot dem Dépot einen Entwurf für ein „Cahier topographique" vor, das in Zusammenarbeit mit Pigeou entstanden war.[38] Daraus resultierte die später vom Dépot gedruckte Fassung des „Cahier topograqhique", das nicht nur Angaben zur Topographie (Atmosphäre, Gewässer, Gelände, Flächenmaße) und zur Statistik (Bodenwerte, Industrie, Handel, Allgem. Bemerkungen), sondern auch zur Geschichte (alter Zustand, aktueller Zustand; Militärisches; Volkswirtschaft) abfragte.[39] Damit wurde Andréossis Idee einer begleitenden statistischen Landesaufnahme zur Verifizierung der wirtschaftlichen Möglichkeiten aufgegriffen. Diese Hefte wurden nur bei der Aufnahme der rheinischen Departements geführt, eine Aufgabe, die Tranchot und seine Mitarbeiter zunehmend überforderte. Rousseau, der Mitarbeiter Tranchots, der bisher im Bereich dieser landesstatistischen Aufnahme die besten Ergebnisse abgeliefert hatte, wurde am 18. Januar 1808 auf Vorschlag Muriels allein mit der Führung dieser Statistiken beauftragt. Aber sehr bald musste Rousseau feststellen, dass diese Arbeit, auf ihm allein lastend, seine Möglichkeiten überstieg; außerdem zweifelte er am Sinn des Unternehmens.[40] Rousseau wurde auf eigenes Verlangen von diesen Arbeiten am 29. Januar 1810 abgezogen. Damit war das Projekt der Landesstatistik im Zusammenhang mit der Kartographischen Landesaufnahme gescheitert.

In der „Instruction pour la levée du Plan Topographique des 4 Départemens réunis" vom 16 Fructidor an 9 wurde im Artikel 7 zunächst der alte Maßstab 1:14.400 vorgegeben[41] aber „am 8. Pluviôse an X (28. Jan. 1802) gab das Dépot de la Guerre die alten Maßstäbe auf und führte als erste Institution für alle seine Aufnahmen die metrischen Maßstäbe verbindlich ein."[42] Das entsprechende Gutachten wurde von Tranchot mitverfasst. Und so wurde der Maßstab für die „topographie complette" auf 1:10.000 festgesetzt.[43] Daraus ergaben sich in der Folge bedeutende Schwierigkeiten. Als Napoleon im September 1804 das topographische Büro in Aachen besuchte, war er entsetzt über den geringen Fortschritt, den die von ihm geforderte Anschlusskarte an die Cassinikarte gemacht hatte. Er schrieb wörtlich an seinen Kriegsminister Berthier: „Je ne sais pas pourquoi la Guerre veut faire des cadastres . . ."[44] So beschloss man, die noch anzufertigenden Karten im Maßstab 1:20.000 anzulegen. Den Maßstab 1:50.000 lehnte Tranchot ab, „damit die Idee einer nützlichen Topographie nicht gänzlich zugunsten einer „semi-topographie" geopfert würde."[45] Doch auch so schritten die Neuaufnahmen nicht in der geforderten Zeit voran. Drei Ingenieure Tranchots hatten im Winter 1807/08 Reduktionen auf den Maßstab 1:50.000 angefertigt. Das Depot entschloss sich, um den Zeitdruck von den eigentlichen Neuaufnahmen fernzuhalten, auf Basis dieser Karten und unter Zuhilfenahme anderer Karten von den noch nicht aufgenommenen Gebieten eine Karte im Maßstab 1:100.000 zu konstruieren. Diese Karte wurde Napoleon am Ende des Jahres 1809 vorgelegt, erntete aber nur herbe Kritik wegen des Maßstabes. „J’ai demandé une adjonction à la carte de Cassini et vous me proposez une dimension d’un huitième plus petite. Le Dépôt de la Guerre est mal mené . . ."[46]


3. „. . .mit dem Tyrannen zugleich gestürzt . . ."

Tatsächlich stürzte das Denkmal auf dem Lousberg am 2. April 1814, also an jenem Tag, als in Paris der Senat die endgültige Absetzung Napoleons beschloss. Allerdings hatte dieses Zusammentreffen der Ereignisse wohl eher zufälligen Charakter.[47]

Die Arbeiten an der Kartenaufnahme der 4 Rheindepartements standen seit 1810 immer stärker unter dem Einfluss von Improvisation.[48] Tranchot wurden immer wieder Mitarbeiter entzogen. Auch Maissiat erhielt 1810 einen Ruf als Lehrer für Topographie an die Ecole Impériale in Metz, lehnte aber ab.[49] Viele ehemalige Mitarbeiter Tranchots verloren in den folgenden Kriegen und Schlachten ihr Leben, Tranchot hatte im Juli 1812 einen Unfall, ein Topograph erkrankte zur gleichen Zeit und Pigeous, der für die Triangulationen 2. Ordnung zuständig war, starb. Seit 1813 riet Muriel, zu dieser Zeit der kommissarische Leiter des Dépot, Tranchot, nach Möglichkeit Katasterpläne des Saardepartements für eine Reduzierung und Einpassung in das fertiggestellte Triangulationsnetz einzusammeln um so noch bestehende Lücken bei der Neuaufnahme überbrücken zu können. Tatsächlich scheinen Katasterpläne benutzt worden zu sein, um Tranchots nicht vollendete topographische Aufnahmen zu ergänzen.

1814 erhielt Tranchot den Befehl, sein inzwischen in Trier befindliches Büro aufzulösen und alles Material nach Paris zu verbringen. Dies gelang mit Hindernissen. Die Aufnahmen waren zu drei Vierteln fertig geworden.


4. „ . . . wieder errichtet der Wissenschaft und deutschen Kraft . . ."

Um die Aussage des in dieser Überschrift zitierten Teils der Inschrift zu überprüfen und bewerten zu können, muss man zunächst auf den Entwicklungsstand und die Organisation der Kartographie zu jener Zeit in den deutschen Ländern schauen, auf die Person von Müffling und seinen Werdegang, dann aber auch auf die Chronologie der Ereignisse, in der die Wiedererrichtung des Tranchot-Obelisken stand.

4.1. Frühe Landesvermessungen in deutschen Ländern

„In den deutschen Ländern ist die wissenschaftliche Geodäsie und ihre großräumige Anwendung um diese Zeit [Ende des 18. Jh.] weit weniger entwickelt." schreibt Torge[50] in seiner Würdigung Müfflings’ geodätischen Wirkens. Und weiter: „In Preußen kennzeichnete die Geheimhaltungspolitik von Friedrich II., verbunden mit einem allgemeinen Desinteresse, die Entwicklung von Landeskartenwerken." Schmidt bestätigt dies und sagt: „ in Preußen [wurden] bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts hinein Karten immer nur dort aufgenommen, wo ein augenblickliches Bedürfnis vorlag. So entstanden meist zusammenhanglose Kartenwerke verschiedenen Umfangs, Maßstabs und Blattschnittes mit abweichenden Zeichenschlüsseln und von unterschiedlicher Qualität."[51] Und so wundert es nicht, dass der preußische Offizier J. C. v. Textor um 1800 alles, was von Preußen an Karten vorhanden war, als „Wische" bezeichnete und dass K.L. v. Lecoq 1803 bei der Analyse der in Nordwestdeutschland vorhandenen Karten neben einigen wenigen brauchbaren den Rest als „unter aller Kritik" abtat.[52]

Eine dem Dépot de la Guerre vergleichbare Organisation war um die Jahrhundertwende in Preußen nicht vorhanden. 1772 übertrug Friedrich II. dem 1665 gegründeten Generalquartiermeisterstab die topographische Landesaufnahme, die Ausstattung mit geschultem, dauerhaft eingestelltem Personal war allerdings dürftig.[53]

Durch Umorganisationen entstand 1808 das Kriegsdepartement. Die Herstellung und Verwaltung militärischer Karten, Pläne und Memoiren wurde der 2. Division des Allgemeinen Kriegsdepartements, einer Unterabteilung des Kriegsdepartements übertragen. Diese 2. Division wurde ab 1810 „Generalstab" genannt. 1814 wurde das Kriegsdepartement in das Kriegsministerium umgewandelt.[54]

1816 erreichte General von Grolman, dass der Generalstab „erstmals eine eigene Einrichtung für die Durchführung der Landesvermessung" erhielt.[55] In seiner „Feststellung der Eintheilung und der Arbeiten beim 2. Departement des Kriegsministerii" vom 31. Januar 1816 und in einem früheren Schreiben vom Oktober 1814 machte er sich detaillierte Gedanken zur Organisation und Struktur seiner Institution, aber auch zur Ausbildung der Mitarbeiter. Vorrangig waren immer die militärischen Belange und die Exaktheit der Karten nach vorhandenen Möglichkeiten. Von Fortschritt und Weiterentwicklung der Geodäsie und Kartographie oder gar wissenschaftlichen und fortschrittlichen Ansprüchen wie sie im Depot de la Guerre bereits 20 Jahre früher deutlich wurden, war keine Rede.[56] Wohl aber zog Grolman in Erwägung, „daß es häufig Personen gibt, die eine große Neigung für astronomische, trigonometrische und geographische Arbeiten haben, die sich aber durchaus für kein anderes Geschäft in der Welt passen; solche Personen sind bei der Landesvermessung sehr nützlich, man wird sie ausschließlich dazu verwenden, ohne sie doch jemals zu wirklichen Generalstabsoffizieren rechnen noch gebrauchen zu können; sie müssen bloß im topographischen Bureau des 2. Departements angestellt werden."[57] Gängige Praxis wurde es, dass junge Offiziere eine gewisse Zeit ihrer Ausbildung in den praktischen Arbeiten der Landesaufnahme unterrichtet wurden.[58]

4.2. Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling

4.2.1. Seine Vorbildung

In seinem Buch „Aus meinem Leben" schreibt v. Müffling nach einigen einleitenden Worten über die Grundsätze des Memoires: „Friedrich II. hatte auf meine Erziehung einen sehr ungünstigen Einfluß geübt."[59] Müfflings Vater war Offizier und damit war auch sein Lebensweg als Offizier vorbestimmt. Zwar wurde damals von Seiten des Kaisers der größte Wert auf die „Geläufigkeit der französischen Sprache" gelegt. Die Form des Sprachunterrichts kritisiert Müffling aber heftig, da sie jeder grammatikalischen Grundlage entbehrte. Und weiter schreibt Müffling: „In den Jahren, wo die ersten Studien beginnen sollten [er war zu dieser Zeit 13 Jahre], mußte ich nach der damaligen Sitte als Fahnenjunker (Portépée=Fähnrich) in die Armee treten, es war also kein Wunder, daß ich bei meinem Offizierwerden sehr wenig gelernt hatte. Vom Jahre 1792 ab, bis 1802 trieb ich mich in den Revolutions=Kriegen am Rhein und ohne in eine Granison zu kommen, auf den Demarkations=Linien herum. Die Erfahrung trat an die Stelle eine ausbildenden Lehrmeisters für das militärische Wissen; ich hatte Sinn für Mathematik, wurde daher von 1798 bis 1802 zum Aufnehmen und zur Legung des Dreieck=Netzes für die Lecoq’sche Karte von Westphalen gebraucht und 1803 nach abgelegter Prüfung in den neu organisierten Generalstab gesetzt.

Von dieser Zeit ab begünstigten eine Menge zusammentreffender Umstände meine Ausbildung für diesen Dienstzweig." [60] Was Müffling hier verschweigt, wird im Juli 1855 in einem Beiheft zum Militärwochenblatt öffentlich. Im Jahr 1796 wurde er zusammen mit einigen Kameraden des Jacobinismus beschimpft, die größte Beleidigung, die Müffling sich zur damaligen Zeit vorstellen konnte. Erst ein Jahr später wurden alle Vorwürfe fallen gelassen. Auf Betreiben seines Vaters wurde Müffling nach Osnabrück versetzt. Dort berief gerade Oberst Lecoq eine Zahl junger Offiziere, um eine Karte von Westfalen zusammenzustellen „woran es bis dahin gänzlich mangelte."[61] Was Müffling nun schreibt: „Ich gehörte zu dieser Zahl und erschrak nicht wenig; zu einer wissenschaftlichen Beschäftigung berufen zu werden der ich in keiner Art gewachsen war. Ich eilte nach Minden, um dem Oberst v. Lecoq zu bekennen, daß ich dazu nicht befähigt sei.", steht im krassen Gegensatz zu dem was Albrecht 1980 behauptet: „Vor diesem Hintergrund [dass die erfolgreiche Mitwirkung an der Erstellung von Karten, die für die taktische Kriegsführung geeignet waren, Garant für eine sichere Karriere war] gesehen, ist es nur allzu verständlich, daß der Lieutnant v. Müffling über eine Abstellung zu der Kartenaufnahme des Oberstlieutenants (ab 1798 Oberst) v. Lecoq sehr erfreut war."[62] Allerdings forderte dieser neue Wirkungskreis Müfflings Intellekt und er arbeitete sich intensiv in die Aufgabe ein. Er „rekognoscirte Wege, Flüsse, Gebirgszüge, [er] suchte vortheilhafte Stellungen und entwarf die Märsche aus einer in die andere."[63] Lecoq war zufrieden mit ihm und erteilte Müffling 1797 den Auftrag, das Herzogtum Minden aufzunehmen „und zwar so schnell als möglich." Immer standen die Aufträge im Zusammenhang mit Truppenbewegungen und dem Erarbeiten von günstigen Stellungen. 1798 beauftragte Lecoq Müffling bereits mit der Legung eines trigonometrischen Netzes; auch in diese Aufgabe musste er sich erst einarbeiten. 1802 wurde Müffling auf Fürsprache Lecoq’s mit der Messung des Erfurter Gebietes und des Eichsfeldes beauftragt und auch seine Vorschlagung zum Quartiermeister-Lieutnant ging u.a. auf Lecoq’s Fürsprache zurück. 1803 triangulierte er das Erfurter Gebiet und befehligte bereits zwei Offiziere, die das Gebiet am Messtisch aufnahmen. Zu dieser Zeit begannen auch die Thüringischen Gradmessungen durch Herrn v. Zach (Direktor der Seeberger Sternwarte), welchem Müffling zugeteilt wurde. Müffling schreibt für diese Zeit: „Diese Dienstgeschäfte ließen mir Muße genug, um mich den ernsten Geschäften meines Berufes als Offizier des Generalstabes zu widmen."[64] Was aus den hinterlassenen Papieren nicht hervorgeht, dafür aber aus „Aus meinem Leben" ist, dass auch Oberst Scharnhorst und sein eifriges Studium der Napoleonischen Art der Kriegsführung großen Eindruck auf Müffling machten.

Nach dem Frieden von Lunéville endete zunächst Müfflings militärische Karriere. Der Herzog von Weimar rief ihn zu sich und beauftragte ihn mit der Leitung des Weimarer Straßenbaus. Auch hier erlangte von Müffling Anerkennung, die auf sein mathematisches und taktisches Geschick zurückzuführen ist. Auf Scharnhorsts Schreiben hin „daß der König beabsichtige, baldmöglichst nach Berlin zurückzukommen, und daß [er] dorthin kommen möge, wo [er] [seine] Anstellung im Generalstab offen fände."[65] reagierte Müffling zurückhaltend. Offensichtlich wollte er die in Weimar sichere private Karriere nicht einer unsicheren militärischen Karriere opfern. Müffling schickte durch Scharnhorst ein Abschiedsgesuch an den König mit der Bitte, es unter der Voraussetzung zu bewilligen, „daß [er] sofort wieder einträte, wenn Se. Majestät die Waffen für Ihre Unabhängigkeit wieder ergriffen."[66] Im Jahr 1813 wurde Müffling wieder in die preußische Armee übernommen.

4.2.2. Müfflings Kenntnis-, Übernahme und Fortführung der Kartenaufnahme der Rheinlande

Das ausführlichste Selbstzeugnis Müfflings zu seiner Rolle bei der Kartenaufnahme der Rheinlande findet man in einem Artikel in Form eines offenen Briefes an den damaligen Direktor der Sternwarte, Freiherrn von Lindenau.[67] Müffling schreibt: „Nachdem Deutschland im Jahr 1813 befreit war, erschien die Möglichkeit der Ausführung unserer früheren Messungs-Projecte der Jahre 1803-1805 und vorzüglich der Fortsetzung der D D aus Thüringen bis an den Rhein. [...]

Der Rheinübergang und der Krieg von 1814 entrückte diese Angelegenheit meinen Augen, indess gleich nach dem Frieden vom Jahr 1814 nahm ich sie wieder auf, und zwar mit um so grösserem Interesse als der Posten, als Chef des General Stabes der verbündeten Observtions-Armee, welche während des Wiener Congresses am Rhein stand, mir Gelegenheit darbot durch Benutzung der Thätigkeit und Geschicklichkeit vieler Officiere, für die Geographie dieser Länder etwas gründliches einzuleiten.

Man hatte schon längst zu beklagen gehabt, dass die Karten Cassinis, Feraris und Le Coq, sämtlich in einem Maasstabe von 1:86.400 bearbeitet, eine Lücke zwischen Mosel Rhein und Mass liessen, von welcher einige Theile, so gut als ein gänzlich unbekanntes Land zu betrachten waren."

Müffling ließ nach allen Seiten nach vorhandenen Karten auf Basis von Triangulationen fahnden und erfuhr sehr bald von den französischen Messungen unter Tranchots Leitung. Müffling forderte die Herausgabe der Karten, scheiterte aber zunächst am französischen Widerstand. So entwarf er einen eigenen Plan zur Aufnahme des linken Rheinufers und der noch nicht aufgenommenen Länder bis nach Thüringen. Er hoffte „dass nach dem glücklich beendigten Kriege alle Vor-urtheile in Deutschland verschwinden, dass wie Ein Volk Eine Armee bilden würde[n], und dass es daher allen deutschen Fürsten angenehm seyn müsste, wenn sie ihren jüngern Officieren Gelegenheit geben könnten, durch topographische Arbeiten Ideen und Thätigkeit zu entwickeln, Terrainkenntniss zu erlangen, und sich zum Generalstab auszubilden.[...] War diese kleine Anstalt nicht ausreichend das Band zwischen den deutschen Bundestruppen zusammen zu halten so erhielt sie doch fürs erste eine Verbindung, ein gemeinschaftliches Interesse, eine Anfeuerung zum wissenschaftlichen Fortschreiten, und sicherte, dass wir Deutschen uns in der Folge, wenn wir bei einem ausbrechenden Kriege zusammenstiessen in unserer conventionellen Militair-Sprache, in unsern Generalstabs-Geschäften u.s.w. verstanden."[68] Der König unterstützte Müfflings Vorhaben, dies wurde jedoch zunächst durch den Krieg des Jahres 1815 in seiner Vorbereitung unterbrochen. Mit dem zweiten Pariser Frieden wurden die Tranchot-Karten erneut Gegenstand der Verhandlungen und nach den Bestimmungen des 2. Pariser Friedens vom November 1815 musste Frankreich die Karten an Preußen abtreten. Von Müffling war begeistert von den Leistungen Tranchots und seiner Mitarbeiter: „Diese Karte des Departements reunis ist in ihrem Ganzen unstreitig das vollkommenste, was die französischen Ingenieurgeographen je gemacht haben."[69] Besonders begeistert äußert sich Müffling in aller Ausführlichkeit über die Triangulationsarbeiten und Gradmessungen Tranchots. Kritik setzt er „beim Ausdruck der Gebürge" an, es „bleibt nach den Forderungen, welche man jezt in Deutschland in dieser Hinsicht macht, noch vieles zu erinnern, da man in Frankreich die Erweiterung der Wissenschaft in diesem Punkt nicht kennt, oder wenigstens erst jetzt anfangt kennen zu lernen."[70] Gemeint ist die „Lehmansche Theorie", die im Jahr 1802 veröffentlicht wurde. Allerdings relativiert Müffling wenig später, trotz großen Lobes für diese Art der Darstellung: „wenn es auch Menschen giebt, welche wirklich nach Lehmann zeichnen können, es wenig geben wird, welche diese Zeichnung lesen lernen."[71] Deswegen vereinfachte Müffling die von Lehman vorgeschlagene Art der Darstellung zum einen durch „conventionelle Erkennungs-Zeichen", zum anderen legte er ab einem bestimmten Neigungswinkel keinen Wert mehr auf exakte Darstellung. „Dem General ist es von grosser Wichtigkeit, auf seiner Karte zu übersehen, wo die Bergabhänge so flach sind, dass seine oder feindliche Truppen sich geschlossen bewegen, und Manoeuvres ausführen können. Ist aber der Neigungswinkel einmal so stark, dass solche Bewegungen nicht mehr möglich sind, so liegt ihm wenig daran ab er 10° oder 20° stärker ist."[72]

Es scheint, als sei die Nivellierung bzw. ihre kartographische Darstellung zur Prestigefrage unter den französischen und deutschen Kartographen geworden. Maissiat sah die Notwendigkeit einer genauen Darstellung der Niveauunterschiede offensichtlich immer gegeben. Er dachte dabei auch an Straßen- und Kanalbau.[73] Augoyat kritisiert, dass man die Lehmanschen Schraffen zu Unrecht die „Méthode allemande" nenne, denn sie wurde von französischen Genie-Offizieren bereits 1764-1769 bei der Erstellung der topographischen und mineralogischen Karte eines Teils der Auvergnes angewandt.[74]

Müffling scheint sich der qualitativen Unterschiede zwischen den Karten, die die französischen Ingenieur-Geographen anfertigten und denen, die von preußischen Offizieren angefertigt wurden, sehr wohl bewusst gewesen zu sein. „Nach dem französischen System werden bei solchen Aufnahmen nur Ingenieur-Geographen gebraucht, [...] welche sich diesem Fach ganz, und für ihr Leben gewidmet haben. Man ist also berechtigt, mehr von ihnen zu fordern als von Officieren, welche um sich Terrain-Kenntniss zu verschaffen und gründlich aufnehmen zu lernen, einige Jahre bei einer Vermessung angestellt sind, und dann in die Armee zurücktreten."[75] Müfflings persönlicher Einsatz bei der Vervollständigung der Kartenaufnahme der Rheinlande endete bereits im Jahr 1818 nach seiner eigenen Aussage.[76] Er behielt die Gesamtleitung, bis 1828 das Projekt abgeschlossen wurde. Leiter des in Koblenz eingerichteten Aufnahme- und Zeichenbüros war Major Knackfuß. „Die Dienststellung, die Knackfuß als Leiter des Topographischen Büros bekleidete, entsprach der seines zuvor nur im Linksrheinischen tätig gewesenen Kollegen Tranchot, so daß die gesamte französisch-preußische Kartenaufnahme eigentlich nicht, wie es sich eingebürgert hat, nach Tranchot und Müffling, sondern folgerichtiger nach Tranchot und Knackfuß hätte benannt werden müssen."[77]

Müfflings Wirken und Streben konzentrierte sich stets besonders auf den Bereich der Geodäsie, also der Vervollständigung der Darstellung der Erdfigur durch Gradmessungen. Er trat 1819 die Nachfolge General Grolmans als Leiter aller militärischen Vermessungen in Preußen an und gab 1821 eine bis dahin fehlende Instruktion für die topographischen Arbeiten des Königlich Preußischen Generalstabes heraus, die für über 100 Jahre Gültigkeit behielt.[78] Die kartographische Darstellung der Topographie hat zumindest in seinen Veröffentlichungen keinen weiteren Raum eingenommen. Eine Zusammenarbeit mit zivilen Behörden lehnte er ab, so auch die Bemühungen des Prof. Benzenberg um eine Kooperation von Kataster und Militärkartographie.[79]


5. „. . . am Tage der feyerlichen Huldigung der preußischen Rheinländer den 15. May MDCCCXV"

Der 15. Mai 1815 ist ein Datum von politischer Relevanz. Am 8.2.1815 sprach der Wiener Kongress die rheinischen Lande Preußen zu. Am 1.3.1815 landete Napoleon wieder in Frankreich und marschierte am 20.3.1815 in Paris ein. Er übernahm dort die Macht aufs Neue. Dies führte wahrscheinlich dazu, dass der preußische König noch in Wien weilend am 05.04.1815 bereits die „Patente" zur Besitzergreifung der rheinischen Gebiete erließ. Die mit der Verkündigung dieser Patente verbundene Huldigung fand am 15.05.1815 in Aachen statt. Der König selbst war nicht zugegen und wurde durch General von Dobschütz und den Geheimen Staatsrat Sack vertreten.[80]


6. Bewertung der Inschrift

Betrachtet man die am 15.05.1815 neu angebrachte Inschrift, so stellt sich ihre Aussage mehr politisch denn wissenschaftlich dar. Die Bezeichnung „gallischer Übermuth" spielt sicher auf die Eroberungspolitik Frankreichs an die weit vor Napoleon einsetzte, unter ihm aber ihren ausufernden Höhepunkt fand. Dennoch möchte ich mich Willems Meinung anschließen, der die Beendigung der trigonometrischen und topographischen Arbeiten im Roerdepartement im Jahr 1806 als wichtiges Ereignis einordnet und vermutet, dass dies „wohl nicht wenig zur Errichtung des französischen Denkmals auf dem Lousberg zu Aachen im Sommer 1807 beigetragen [hat]. Dasselbe stellt eine große Ehrung für Tranchot dar."[81]

Es bestand ein ständiger Interessenkonflikt zwischen Napoleon, der Karten für seine Eroberungsfeldzüge brauchte, und dem Dépot de la Guerre und seinen Mitarbeitern, die sich, wie gezeigt, beständig um den Fortschritt der Geodäsie und Kartographie bemühten. Die herbe Kritik Napoleons an der Art und Weise, wie die Kartenaufnahme ausgeführt wurde lässt ahnen, dass es sich bei der Widmung an Napoleon eher um eine Beschwichtigung oder unumgängliche Floskel als um eine Huldigung handelt. Neben den geschilderten Neuerungen (Kartographie, Meter, neue Messinstrumente), Experimenten (Landesstatistik) und dem Bemühen um eine einheitliche und optimierte Verfahrensweise sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Darstellung der Topographie eines Landes weist auch das Datum, der 22. Juni 1807,[82] an dem die Steinpyramide errichtet wurde, darauf hin, dass es sich um ein Denkmal für die geleistete wissenschaftliche Arbeit handelt.[83] Der Entwurf für dieses Denkmal stammte nicht etwa von einer staatlichen Stelle, sondern von einem Mitarbeiter Tranchots, dem Ingenieurgeographen Capitaine Boucher.

Effertz schreibt, dass Napoleon immer wieder eine Arbeit des Ancien Régime zum Maßstab machte für ein Institut, das sich seit mehr als 20 Jahren um den Fortschritt der Kartographie bemühte.[84] Es geht nicht aus der Dokumentation über den Tranchot-Obelisken hervor, aber die Vermutung liegt nahe, dass das Dépot de la Guerre mit dem Auftrag zur Errichtung des Denkmals ein Zeichen setzen wollte, um seine Mitarbeiter zu motivieren, ihre Arbeit trotz Napoleons Kritik mit dem gleichen Pioniergeist fortzusetzen.

Zum Zeitpunkt der Wiedererrichtung des Obelisken steckte Preußens Kartographie gewissermaßen in den Kinderschuhen. Über das Tranchot’sche Kartenmaterial verfügte man zu diesem Zeitpunkt noch nicht. So ist „wiedererrichtet der Wissenschaft und deutschen Kraft" wohl so zu verstehen, dass die neuen Herren der Rheinlande für sich in Anspruch nahmen, eine wissenschaftliche Leistung auf gleichem Niveau wie die Franzosen - nämlich auf der Basis der Gradmessung und Triangulation - erbringen zu können, auch ohne dass man die Karten von Frankreich erhielt. Die enormen Leistungen im Bereich der Kartographie, die Tranchot und seine Mitarbeiter erbracht hatten, waren zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht in Preußen bekannt. Diese wurde erst offenbar, als nach den Vereinbarungen des zweiten Pariser Friedens vom November 1815 die Transchot’schen Karten an Preußen übergeben werden mussten.

Es ist sicher das Verdienst von Müfflings, die Spur der unter Tranchot entstandenen Karten aufgenommen, sie für Preußen gesichert und um die vorhandenen Lücken ergänzt zu haben, doch stand dahinter eine sehr eingeschränkte Absicht, nämlich die, ein lückenloses Kartenwerk der deutschen Lande auf der Basis der Gradmessung für die Zwecke des Militärs zu schaffen.

Müffling litt offensichtlich unter seiner mangelhaften Schulbildung und bemühte sich sehr um seine persönliche Weiterentwicklung. Die im Bereich der Gradmessung erlangte große Anerkennung half ihm sicher bei der Kompensation dieses „Missstandes". Eine „topographie complette" im Sinne Tranchots und des Dépot de la Guerre hat er nie angestrebt und hier sicher die Chance vertan, die Wissenschaft der Kartographie in Preußen in ähnlicher Weise wie das Dépot de la Guerre, Tranchot, Maissiat usw. in Frankreich weiterzuentwickeln. Auch fehlte ihm die Weitsicht, die Chancen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit verschiedenen auf Vermessungsarbeiten angewiesenen zivilen Stellen wie z.B. dem Kataster, zu nutzen. Er fürchtete den großen Zeit- und Kostenaufwand.

Die Wiedererrichtung der Pyramide wurde als Politikum eingesetzt. Dies wird durch die Chronologie der Ereignisse, in der die Wiedererrichtung steht, deutlich. Napoleon war zurückgekehrt und es stand ein neuerlicher Krieg bevor. Das Verhältnis von Preußen und Rheinländern war nicht unproblematisch, und so beeilte man sich, die neuen Untertanen auf den preußischen König einzuschwören. Unter der französischen Herrschaft hatten sich die Rheinlande sehr fortschrittlich entwickelt. So verwundert es nicht, dass hier mit der Adaption des Werkes der Kartenaufnahme der Rheinlande durch die Franzosen durch die preußische Seite eine ebensolche Fortschrittlichkeit von den neuen Herren der Rheinlande beansprucht und in Aussicht gestellt werden sollte.

Anscheinend war die am 15.05.1815 angebrachte Inschrift ein Stein des Anstoßes, denn sie wurde nochmals ersetzt. Auch die Inschriften auf den anderen Seiten des Obelisken wurden entfernt. Es ist nicht bekannt, wann die heute noch vorhandene Inschrift angebracht wurde, doch sie scheint ebenfalls aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts zu stammen. Ihr Text beschränkt sich auf die Aussage, dass der
Oberst Tranchot im Juli 1804 hier Gradmessungen vorgenommen habe und teilt die genauen Daten mit. Lediglich der Preußische Adler auf der gegenüberliegenden Seite weist noch auf die Herrschaft Preußens im Rheinland hin.


7. Quellenverzeichnis

Augoyat, Antoine M.; Notice sur M. Maissiat, Chef d'Escadron au Corps royal des ingénieurs-géographes militaires, suivie de notices sur la Carte des ex-quatre Départemens réunis de la rive gauche du Rhein et sur M. Tranchot, Colonel au Coprs royal des Ingéniers-géogr. Militaries; Paris 1822.

Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen; Der Tranchot-Obelisk auf dem Lousberg in Aachen, trigonometrischer Punkt 1. Ordnung des linksrheinischen Dreiecksnetzes 1801/13, Eine Dokumentation des Landesvermessungsamtes Nordrhein-Westfalen; Bonn Bad-Godesberg o.J..

Müffling, Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von, Aus meinem Leben, Berlin 1851.

Müffling, Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von; Auszug aus den hinterlassenen Papieren des Generalfeldmarschalls Freiherrn von Müffling; in: Beiheft zum Militairwochenblatt für Juli 1855, Berlin, S. 25-42.

Müffling, Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von; Geschichte der Rheinvermessung; in: Zeitschrift für Astronomie und verwandte Wissenschaften, Tübingen 1818, 6. Jahrgang, Seite 33-48.


8. Literaturverzeichnis

Albrecht, Oskar; General Freiherr von Müffling und die Kartenaufnahme der Rheinlande 1814-1828; in: Militärgeographischer Dienst der Bundeswehr; Bonn 1980.

Albrecht, Oskar; General Karl Wilhelm von Grolman der organisatorische Begründer der Landesaufnahme des preußischen Generalstabes, in: Militärgeographischer Dienst der Bundeswehr; Bonn 1980.

Effertz, Peter; Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichen und politischen Interessen; in: Rheinische Vierteljahrsblätter; Jahrgang 54, Bonn 1990; Seite 211-239.

Müller-Miny, Heinrich; Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v. Müffling, 1801 – 1828; Teil 2 - Das Gelände - Eine quellenkritische Untersuchung des Kartenwerkes; Köln 1975.

Schmidt, Rudolf; Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v. Müffling, 1801 – 1828; Teil 1 - Geschichte des Kartenwerkes und vermessungstechnische Arbeiten (Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas d. Rheinlande ; Bd 10); Köln 1973.

Schmidt, Rudolf; Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v. Müffling 1801-1828; 1: Geschichte des Kartenwerkes und vermessungstechnische Arbeiten (Anhang); Köln-Bonn 1973.

Torge, Wolfgang; Müfflings geodätisches Wirken in der Umbruchepoche vom 18. zum 19. Jahrhundert; in: zfv, Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement; 127. Jahrgang, Heft 2/2002, Seite 97 bis 108.

Willems, Bernhard; Oberst Tranchot und der Tranchot-Stein auf dem Hohen Venn; Eupen 1955.


9. Internet

http://www.kreis.aw-online.de/kvar/VT/hjb1991/hjb1991.25.htm (02.11.03).

http://www.napoleon.historicum.net/zeitleiste.html (02.11.03).


Fußnoten: 

[1] Hier und im Folgenden: Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Der Tranchot-Obelisk auf dem Lousberg  in Aachen, trigonometrischer Punkt 1. Ordnung des linksrheinischen Dreiecksnetzes 1801/13, Eine Dokumentation des Landesvermessungsamtes Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg, ohne Jahr. Im Folgenden: LVA, Tranchot-Obelisk.
[2]
Rudolf Schmidt, Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v. Müffling 1801-1828, 1. Band: Geschichte des Kartenwerkes und vermessungstechnische Arbeiten, Köln-Bonn 1973, im Folgenden: Schmidt, Kartenaufnahme.
[3]
Heinrich Müller-Miny, Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v. Müffling, 1801 - 1828, Teil 2 - Das Gelände - Eine quellenkritische Untersuchung des Kartenwerkes, Köln 1975. 
[4]
Effertz, Peter, Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichen und politischen Interessen, in: Rheinische Vierteljahrsblätter 54 (1990), S. 211-239. Im Folgenden: Effertz, Kartenaufnahme.
[5] hier und im Folgenden: LVA, Tranchot-Obelisk.
[6] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 5.
[7] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 51.
[8] Wie vor.
[9] Wie vor.
[10] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 216.
[11] Wie vor.
[12] Wie vor.
[13] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 45.
[14] Wie vor.
[15] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 212.
[16] Wie vor.
[17] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 213.
[18] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 214.
[19] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 215.
[20]Effertz, Kartenaufnahme, Seite 216.
[21]Wie vor.
[22]Bernhard Willems, Oberst Tranchot und der Tranchot-Stein auf dem Hohen Venn, Eupen 1955; in der Folge: Willems, Tranchotstein.Anmerkung: Erst durch Willems wurde einiges über das Leben des Jean Joseph Tranchot bekannt.
[23]www.revolution.historicum.net/zeitleiste.html (02.11.03).
[24] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 56.
[25] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite56.
[26] Antoine Augoyat, Notice sur M. Maissiat Chef d'Escadron au Corps royal des ingénieurs-géographes militaires, suivie de notices sur la Carte des ex-quatre Départemens réunis de la rive gauche du Rhin et sur M. Tranchot, Colonel au Coprs royal des Ingéniers-géogr. Militaries, Pa-ris 1822, Im Folgenden: Augoyat, Notice, hier: Seite 27-28.
[27] Wie vor.
[28] Augoyat, Notice, Seite 2 ff.
[29] Rudolf Schmidt, Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v. Müffling 1801-1828; 1: Geschichte des Kartenwerkes und vermessungstechnische Arbeiten (Anhang); Köln-Bonn, 1973; im Folgenden: Schmidt, Anhang.
[30] Schmidt, Anhang; Anhang 2, Blatt 9-10.
[31] Hier und im Folgenden: Schmidt, Kartenaufnahme, Anlage 2 (ohne Seitenzahl).
[32] Augoyat, Notice, Seite 10-11.
[33] Schmidt, Kartenaufnahme, Anlage 7.
[34] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 217.
[35] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 218.
[36] Augoyat, Notice, Seite 12.
[37] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 234-235.
[38] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 217.
[39] Schmidt, Kartenaufnahme, Anlage 9.
[40] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 231-232.
[41] Schmidt, Kartenaufnahme, Anlage 2.
[42] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 217.
[43] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 224.
[44] zitiert nach: Effertz, Kartenaufnahme, Seite 228.
[45] Effertz; Kartenaufnahme, Seite 229.
[46] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 233.
[47] LVA, Tranchot-Obelisk.
[48] Hier und im Folgenden: Effertz, Kartenaufnahme, Seite 234ff..
[49] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 234. Anmerkung: lt. Augoyat, Notice, Seite 19f. ist es die l'école artillerie et du génie.
[50] Wolfgang Torge, Müfflings geodätisches Wirken in der Umbruchepoche vom 18. zum 19. Jahr-hundert, in: zfv, Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, 127. Jahr-gang, Heft 2/2002, Seite 97 bis 108, hier Seite 98, in der Folge: Torge, Müffling.
[51] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 191.
[52] Torge, Müffling, Seite 99.
[53] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 191f.
[54] wie vor
[55] Oskar Albrecht; General Karl Wilhelm von Grolman der organisatorische Begründer der Landesaufnahme des preußischen Generalstabes, in: Militärgeographischer Dienst der Bundeswehr, Bonn 1980; in der Folge, Albrecht, Grolman; hier: Seite 71.
[56] Albrecht, Grolman, Seite 68-72
[57] zitiert nach: Albrecht, Grolman, Seite 70
[58] Schmidt, Landesaufnahme, Seite 192
[59] Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling; Aus meinem Leben; Berlin 1851; im Folgen-den: Müffling, Leben; hier: Seite 4
[60] Müffling, Leben; Seite 5
[61] Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling, Auszug aus den hinterlassenen Papieren des Generalfeldmarschalls Freiherrn von Müffling, in: Beiheft zum Militairwochenblatt für Juli 1855, Berlin, S. 25-42; im Folgenden: Müffling, Papiere; hier: Seite 35-36.
[62] Oskar Albrecht, General Freiherr von Müffling und die Kartenaufnahme der Rheinlande 1814-1828, in: Militärgeographischer Dienst der Bundeswehr, Bonn, 1980, im Folgenden: Albrecht, Müffling, hier: Seite 48.
[63] hier und im Folgenden: Müffling, Papiere, Seite 37.
[64] Müffling, Papiere, Seite 40.
[65] Müffling, Papiere; Seite 41.
[66] Müffling, Papiere, Seite 42.
[67] Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling, Geschichte der Rheinvermessung, in: Zeitschrift für Astronomie und verwandte Wissenschaften, Tübingen 1818, 6. Jahrgang, Seite 33-48, im Folgenden: Müffling, Rheinvermessung.
[68] Müffling, Rheinvermessung, Seite 35.
[69] Wie vor, Seite 37.
[70] Wie vor, Seite 38f.
[71] Wie vor, Seite 45.
[72] Wie vor, Seite 46f.
[73] Augoyat, Notice, Seite 15.
[74] Augoyat, Notice, Seite 18.
[75] Müffling, Rheinvermessung, Seite 39.
[76] Müffling, Leben, Seite 281.
[77] Schmidt, Kartenaufnahme, Seite 198.
[78] Wie vor, Seite 196.
[79] Wie vor.
[80] http://www.kreis.aw-online.de/kvar/VT/hjb1991/hjb1991.25.htm (am 02.11.03) und   http://www.napoleon.historicum.net/zeitleiste.html (am 02.11.03).
[81] Willems, Tranchotstein, Seite 9.
[82] Anmerkung: Die Sommersonnenwende (22.06.) ist für die astronomischen Beobachtungen zur genauen Positionsbestimmung auf der Erde ein wichtiges Datum.
[83] LVA, Tranchot-Obelisk, ohne Seite.
[84] Effertz, Kartenaufnahme, Seite 233.

 

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Bearbeitungsstand vom: 28. Dezember 2004

 


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